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Duisburg-Trainer Baumann realistisch: „Wir werden zum Saisonbeginn kaum wettbewerbsfähig sein“

Seit 1989 und damit beachtlichen 24 Jahren ist der MSV Duisburg wieder der 3. Liga angehörig. Auf den ersten Blick wirkt diese Tatsache als eine echte Tragödie. Bei einer genaueren Betrachtung jedoch kann sogar noch von etwas Glück gesprochen werden, dass die niedrigste deutsche Profiliga noch erreicht werden konnte.

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Duisburg-Trainer Baumann realistisch: „Wir werden zum Saisonbeginn kaum wettbewerbsfähig sein“
Foto: MSV Duisburg
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„Einfach kann jeder“
Es drohte sogar das Damoklesschwert mit dem Absturz in die fünftklassige Oberliga Niederrhein nach der Lizenzverweigerung für die 2. Bundesliga. Immerhin konnte der Deutsche Vizemeister von 1964 jedoch mit einem echten finanziellen Kraftakt schlimmeres Unheil verhindern. Nun sind die Hoffnungen ganz eng mit dem neuen Trainer Karsten Baumann verbunden, der sich im Gespräch mit „DFB.de“ sehr selbstbewusst und voller Tatendrang vor der kommenden Serie zeigt, denn seine Maxime lautet: „Einfach kann jeder.“ Sehr positiv ist zweifelsfrei zu vermerken, dass auch in schweren Zeiten die MSV-Fans ihrem Verein weiterhin treu bleiben.
Sturz bis in die fünftklassige Oberliga drohte
Nun ist Ungewissheit Trumpf. Nach dem frühzeitig gesicherten Klassenerhalt ist man aus der Zweitklassigkeit dennoch zwangsabgestiegen, weil die erforderlichen Lizenunterlagen nicht fristgemäß eingereicht worden sind. Das Zittern begann ab diesem Zeitpunkt jedoch erst, denn sogar der bittere Absturz bis in die sportlich und finanziell bedeutungslose Fünftklassigkeit stand lange Zeit zur Diskussion. Immerhin konnte nun die Lizenz für die Drittklassigkeit erreicht werden. Abwarten hieß eine neue Tugend der MSV-Verantwortlichen, da sämtliche Unterlagen von den DFB-Vertretern erst einmal gecheckt werden mussten. Nach langen Tagen des Wartens gab es die Gewissheit der Drittklassigkeit, sodass nun die Kaderplanung gestartet werden konnte. Diese ist noch längst nicht abgeschlossen, weshalb intern nicht unbedingt von einem Traumstart ausgegangen wird.
Leistungsträger verlassen die „Zebras“
Echte Leistungsträger wie Sören Brandy (1. FC Union Berlin), Timo Perthel (Eintracht Braunschweig) oder Goran Sukalo (SpVgg Greuther Fürth) haben zu diesem Stadium sich bereits einen neuen Verein gesucht. Auch Coach Kosta Runjaic hat sich für kein weiteres Engagement mehr bereit erklären wollen. Am Montag, den 8. Juli erst konnten die Duisburger vom Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Nachricht in Empfang nehmen, dass zumindest die Drittklassigkeit erreicht worden ist. Nur wenige Augenblicke später verlängerte Manager Grlic seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2016 und holte Karsten Baumann als neuen Trainer dazu.
Gezielte Verstärkungen
In Personalunion haben die beiden Macher nun möglichst schnell versucht eine gute Mannschaft zusammenzubauen. Immerhin konnte die Basis mit einem Dutzend Spielern sehr schnell geschaffen werden. Einige Nachwuchsspieler erhielten ebenfalls eine echte Bewährungschance. Sieben Neuverpflichtungen wurden beim Trainingsauftakt vorgestellt, darunter solch illustre Namen wie Kingsley Onuegbu (zuletzt SpVgg Greuther Fürth), Jens Wissing (SC Paderborn 07) und Torhüter Michael Ratajczak (Fortuna Düsseldorf).
„Wir leben von der Hand in den Mund“
Seit dem Trainingsauftakt wurden zahlreiche Testspieler gesichtet, die sich für einen neuen Vertrag empfehlen wollten. Gegenüber DFB.de macht MSV-Coach Baumann deutlich: „Wir leben von der Hand in den Mund.“ Weiterhin Spielführer bleibt zukünftigt der ehemalige bosnische Nationalspieler Branimir Bajic, der bei den ersten drei Begegnungen jedoch wegen einer Rotsperre aussetzen muss. Diese hat er sich in der vergangenenen Zweitliga-Saison im letzten Ligaspiel geholt.
„Wir werden zeigen, dass die Vorbereitung überbewertet wird“
Zusammen mit Co-Trainer Ilia Gruev und Torwart-Trainer Sven Beuckert hat Baumann die „kürzeste Vorbereitung aller Zeiten“ absolviert. Nur rund elf Tage gab es zwischen seiner Amtsübernahme und dem samstäglichen Auftakt gegen den 1. FC Heidenheim. Baumann zeigt sich tatendurstig gegenüber DFB.de, wenn er sagt: „Wir werden zeigen, dass Vorbereitung überbewertet wird. Es ist doch ein Traum für jeden Fußballer, direkt in die Saison zu starten - ohne die anstrengende Vorbereitung."
Traditionsreiche Ex-Vereine
Der 43-jährige Ex-Profi macht jedoch keineswegs ein Geheimnis daraus, dass der Saisonstart besonders heikel werden könnte: „Wir werden zum Auftakt kaum wettbewerbsfähig sein.“ Vor seinem Engagement in Duisburg hat Baumann bei Teams wie FC Erzgebirge Aue, bei Rot-Weiß Erfurt und beim VfL Osnabrück gearbeitet. Als Profispieler hat er für die westdeutschen Traditionsvereine wie die SG Wattenscheid 09, Borussia Dortmund, den 1. FC Köln und Rot-Weiß Oberhausen gespielt.
„ Der MSV ist ein Traditionsverein. Deshalb war die Entscheidung schnell gefallen“
Eine lange Überlegungszeit hat Baumann nicht mitmachen dürfen, als das Angebot aus Duisburg gekommen ist: „Der MSV ist ein Traditionsverein. Deshalb war die Entscheidung schnell gefallen.“ Deutlich mehr Realismus als in der Vergangenheit vielfach demonstriert erhofft sich Baumann: „Der Verein ist dem Absturz in die 5. Liga entgangen. Ich gehe nicht davon aus, dass es nun gleich eine übertriebene Erwartungshaltung geben wird. Es geht für uns darum, uns schnell zu finden und bis zur Winterpause so viele Punkte wie möglich einzufahren. Wir müssen über den Mannschaftsgeist und den Willen kommen."
Dauerkarte 3333 sichert sich der Duisburger OB
Als beachtlich treu präsentieren sich vor diesem Spieljahr auch die Duisburger-Anhänger, denn innerhalb von kurzer Zeit sind bereits mehr als 4000 Dauerkarten verkauft worden Eine echte Schnapszahl mit der Nummer 3333 konnte sich Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link sichern. Vorstandsvorsitzende Udo Kirmse fügte vielsagend hinzu: „Wir freuen uns, dass so viele Menschen den MSV in ihr Herz geschlossen haben und gerade in dieser Situation Streifen zeigen.“

Quelle: dfb.de

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