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Die Geschichte des Traditionsvereins Fortuna Köln

Die Wurzeln des Drittligaaufsteigers liegen in zwei Kölner Vereinen. Damals, nach dem zweiten Weltkrieg wurden der Bayenthaler SV und der SV Viktoria Köln gemeinsam mit dem Sparkassen-Verein 1927 Köln zusammengeschlossen. Seither hielt sich der Kölner Club lange in den Profibereichen, ehe es nach unten ging. Auf Grund der finanziellen Misere ging es bis in die Verbandsliga Mittelrhein. Seit 2005 konsolidiert sich der Verein und hat es seither bis in die 3. Liga geschafft, in welcher er 2014/15 antritt.

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Die Geschichte des Traditionsvereins Fortuna Köln
Foto: Fortuna Köln
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Die Wurzeln Fortunas

Die Wurzeln Fortuna Kölns finden sich in drei Vereinen. Darunter befindet sich eine Abspaltung Viktoria Kölns, der Bayenthaler SV und der Sparkassen-Verein Köln.

Victoria entstand durch einen Jünglingsverein der St. Paul-Gemeinde. 1911 wurde die Victoria nach einem Streit gegründet. 1920 spaltete sich dann der Bayenthaler SV ab. Victoria stieg zeitgleich in die höchste Spielklasse auf. Allerdings sorgte die Ligareform dafür, dass der Kölner Verein gleich wieder abstieg. Allerdings konnte sich der Verein von 1922 weg wieder in der Erstklassigkeit etablieren, jedoch war das Beste, was erreicht wurde Mittelmaß. Zumeist allerdings stand der Abstiegskampf im Mittelpunkt.

1927 dann folgte wieder der Abstieg aus der ersten Spielklasse. 1933 spielten die Kölner Victorianer in der zweitklassigen Bezirksklasse, ehe man 1941 in die Gauliga aufsteigen konnte. Zudem gelang die Qualifikation für den Tschammerpokal, allerdings war dort bereits in der ersten Runde gegen Fortuna Düsseldorf Endstation. Im Ligaalltag hingegen war man deutlich erfolgreicher. Am Ende der Aufstiegssaison stand man auf einem überraschend guten fünften Platz, nur ein Jahr später schaffte man tatsächlich den Meisterschaftstitel, der gleichzeitig die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft bedeutete. Dort schaffte Köln auch das Erreichen des Achtelfinals, nachdem man gegen den TUS Neuendorf mit 2:0 gewonnen hatte. In der Runde der letzten 16 allerdings ging es gegen den 1. FC Saarbrücken, der klar mit 5:0 gewann.

Nach dem der zweite Weltkrieg zu Ende war, versuchte Victoria 1947 wieder in die Rheinbezirksliga auf zu steigen, verpasste dies allerdings und fusionierte schließlich mit dem Bayenthaler SV und dem 1927 gegründeten Sparkassen-Verein Köln zum SC Fortuna Köln.

Der Bayenthaler SV kam aus dem Kölner Stadtteil Bayenthal und spaltete sich 1920 von der SV Victoria Köln ab. Die Fußballmannschaft spielte sogar ein Jahr in der Gauliga Köln-Aachen, doch ansonsten verblieb die Truppe im Mittelmaß, ehe man 1948 die Fortuna-Fusion einging.

Zuvor spielte man ein Jahr in der „Runde der Abtrünnigen“, die folglich dann eine eigene Lizenzspielerliga gründen wollte. Hinter dem VfR Köln 04 und der Alemannia aus Aachen wurde man am Ende der Saison Dritter. Somit hatte sich die Mannschaft für die Rheinbezirksliga qualifiziert.


Gründung und Aufstieg in die Bundesliga (1948−1974)

Am 21. Februar 1948 folgte die Fusion der Vereine in den SC Fortuna Köln, nur acht Tage, nachdem der 1. FC Köln gegründet worden war. Zwar war Fortuna ambitioniert, doch im Gegensatz zum Stadtrivalen vom FC schaffte man es in den 50er und 60er Jahren nicht, nach vorne in die höchste Spielklasse auf zu steigen. Dies sollte sich prompt im Jahre 1967 ändern. Jean Löring, der damalige Präsident hatte sein finanzielles Engagement ausgeweitet. Schnell waren die Strukturen geschaffen und 1973 gelang endlich der Aufstieg in die 1. Bundesliga. Doch die Freue währte nicht all zu lange. Am Ende der Saison 1973/74 war man bereits wieder abgestiegen und gehörte der neu gegründeten 2. Bundesliga an.


26 Jahre 2. Bundesliga (1974–2000)

In der 2. Bundesliga blieb die Fortuna dann in den kommenden Jahren haften und verpasste oft den Aufstieg, obwohl man sich immer wieder in eine aussichtsreiche Position gespielt hatte. Im Jahr 1986 hatte man sogar die Aufstiegsrelegationsspiele erreicht, wo man allerdings gegen die Borussia aus Dortmund klar scheiterte und mit 0:8 eine Lektion erteilt bekam. Zuvor hatte man sich gegen die Borussen gut geschlagen, konnte nach einem 2:0 Sieg in Köln mit einem 1:3 in Dortmund dieses dritte Spiel notwendig machen.

Die Fortuna war kurz vor dem Aufstieg, als man in Dortmund bis in die Schlussphase hinein das 1:2 halten konnte. In der letzten Minute gelang Borussia Dortmund das 1:3. In der damaligen Zeit galt die Regel aus dem europäischen Geschäft nicht, dass das Tor auf den gegnerischen Feld mehr gilt.

Im Gegenzug dazu schaffte es die Fortuna auch, aus teilweise aussichtslosen Situationen die Klasse zu halten.Am Ende der Saison der deutschen Wiedervereinigung 1991/92 war man bereits sportlich abgestiegen, doch durch den Lizenzentzug von Blau-Weiß Berlin konnte man doch noch in die Relegation vorrücken und sich dort durchsetzen.

Über die Grenzen der Stadt hinaus fand die Fortuna kaum Anhänger, doch die, die da waren, waren treu. Allerdings dominierte in der Stadt klar der 1. FC Köln. Diesen konnte die Fortuna auch nie wirklich gefährden. Die größten Momente der Geschichte stammen zum Teil allerdings aus den seltenen Lokalderbys. Insgesamt gab es gerade einmal 10 Stück davon. Vier davon fanden in Pokalspielen, die restlichen sechs in der 1. und 2. Bundesliga. 1983 unterlag Fortuna Köln knapp mit 0:1, obwohl sie spielerisch und kämpferisch die bessere Mannschaft war. Trotzdem wurde die Mannschaft von den Anhängern frenetisch gefeiert worden.

In der Saison 1998/99 sollte sich ein weiteres Mal die Chance bieten, die Verhältnisse zu ändern, als die Geißböcke aus der Bundesliga absteigen mussten. Beide Spiele im ausverkauften Müngersdorfer Stadion gingen an die Fortuna, die am Ende der Hinrunde drei Plätze vor dem FC standen. Der Wachwechsel allerdings blieb aus, da am Ende der Saison der 1. FC Köln vier Plätze vor dem Rivalen stand, da die Fortunen in der Rückrunde gerade einmal ein Spiel, eben genau jenes gegen den 1. FC Köln, gewinnen konnten.

1999/00 wurde dann der Unterschied der beiden Kölner Vereine wieder deutlich. Die Geißböcke stiegen in die 1. Bundesliga auf, die Fortuna musste trotz eines 4:1 Sieges gegen den FC aus der 2. Bundesliga absteigen.


Absturz und drohende Insolvenz (2000–2005)

Nach dem Abstieg der Fortuna zeigte sich, dass der Verein nahezu komplett vom Vorsitzenden Jean Löring abhängig war. Außerdem hatten die Südstädter Pech, dass man in der Erstligasaison 1973/74 auf die Radrennbahn ausweichen musste, da das Müngersdorfer Stadion neu gebaut wurde. Dies machte sich in den Einnahmen des Vereins deutlich bemerkbar.

Löring schaffte es, den eigentlich kleinen Verein 26 Jahre lang in der 2. Bundesliga zu halten, doch 2001 musste genau dieser Mann Insolvenz anmelden. Kurz darauf erkränkte er schwer an Krebs und starb im März 2005. Mit dem Tod des Mäzen ging es mit der Fortuna auch schnell bergab.

2003 stand der Kölner Südstadtverein selbst kurz vor der Insolvenz. Fans starteten Spendenmarathone, holten sich als Ideengeber den Künstler Cornel Wachter mit ins Boot. Die erste gemeinsame Aktion mit Graphiker Marc Tölle war die Einberufung eines Schirmherren. Walter Jens und Dieter Baumann, der Olympiasieger, der selbst in seiner Karriere gefallen und wieder aufgestanden war, bekleideten diese Position. Wachter hatte die Idee verwirklicht, die Mannschaft, sowie Trainer und Co-Trainer nackt ab zu bilden und schaffte es dadurch, die Spendenbereitschaft von halb Köln zu wecken.

Es folgten weitere, ungewöhnliche Aktionen um auf die Situation des angeschlagenen Vereines mit der größten Jugendabteilung des DFB aufmerksam zu machen. Es wurde bei den Prostituierten im Pascha gesammelt, Schauspieler Ralf Richter tat dies gemeinsam mit Fan Andreas Palanci und Stadtpfarrer Hans Mörtter. Zudem wurde in gemeinsamer Arbeit mit Michael Schumacher und seinem Vater Rolf ein Indoorkartcup für die Mitarbeiter der Presse, die den Verein ebenfalls laufend unterstützten verabstaltet.

Der SCF war zwischenzeitlich bis in die viertklassige Oberliga abgestiegen und musste sogar 2004/05 den Spielbetrieb mangels finanzieller Mittel einstellen. In der gesamten Hinrunde hatte man erst drei Punkte auf das eigene Konto erspielt, bevor man den Spielbetrieb eingestellt hatte. Das letzte Spiel, bevor die „Schotten dicht gemacht wurden“, war eine herbe 0:5 Niederlage gegen die Nachwuchsakteure der Alemannia aus Aachen.

In einem Fax des Vereins an den Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverband teilte der Vorstand der Südstädter mit, dass man mit sofortiger Wirkung die erste Mannschaft vom Spielbetrieb zurück zieht. Der Spielbetrieb der Zweitbesetzung sowie der Damen und der Handballer waren davon nicht betroffen.

Der erste Insolvenzplan fand bei der Gläubigerversammlung keine Mehrheit. Durch eine große Spendenaktion und einem Benefizspiel gegen den 1. FC Köln, durch welche man 35.000 Euro zusammen brachte, konnte der Spielbetrieb der Jugendabteilung, die mit 500 Spielern, 25 Mannschaften und 90 Trainern sowie Betreuern eine der größten Jugendfußballabteilungen in ganz Deutschland darstellt – unter der Führung des damaligen Vorsitzenden Egbert Bischoff aufrecht erhalten werden.


Konsolidierung (seit 2005)

Ab der Saison 2005/06 spielte die Mannschaft mit 400 verkauften Karten im Schnitt in der Verbandsliga Mittelrhein und hatte dort einen Zuschauerschnitt, den mancher Verein in der Regionalliga nicht zu Stande brachte. Die Saison beendete man auf dem siebten Platz und so konnte der freie Fall der vorherigen Jahre ein wenig eingebremst werden. Auf einer Mitgliederversammlung am 16. Oktober 2006 wurde Klaus Ulonska zum neuen Vorsitzenden des SCF gewählt, nachdem Egbert Bischoff sein Amt niedergelegt hatte.

In der darauffolgenden Saison verpasste die Fortuna dann die Meisterschaft in der Verbandsliga Mittelrhein am letzten Spieltag durch ein Unentschieden gegen den VfL Leverkusen. Das Finale der Saison wurde allerdings nicht wie angesetzt in Leverkusen, sondern auf Anraten der Polizei im neutralen Sportpark Höhenberg, der Spieltstätte des FC Viktoria Köln, ausgetragen. Dort fand sich eine für diese Spielklasse großartige Kulisse ein. 7.000 Fans kamen, um das Spiel live vor Ort zu sehen.

Leverkusen hatte allerdings die Lizenzierungsunterlagen zu spät eingereicht und so beschloss der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletikverbandes am 10. Juli 2008, den Leverkusenern den Aufstieg zu verweigern. So stieg die Fortuna letztlich doch noch auf, das erste Mal in 35 Jahren.

Im Mai des Jahres 2009 wurde bekannt, dass sich die Fortuna erneut verschuldte hatte, um die Kosten der Hinrunde der Saison 2008/09 zu decken. Die erste Saison in der neu gegründeten NRW-Liga verlief nur durchwachsen und am Ende stand man auf dem neunten Platz mit einem durchschnittlichen Torverhältnis von 60:55. Allerdings taten sich auch positive Dinge auf. Kevin Kruth wurde mit 21 Treffern zweitbester Schütze der gesamten Liga.

Die darauffolgende Saison sollte mit einer besseren Platzierung abgeschlossen werden, als Ziel war Rang sechs ausgegeben worden. Insgesamt enttäuschte der Verein aber und stand am Ende mehr als ernüchternd auf dem 15. Tabellenplatz. Lediglich auf Grund der besseren Tordifferenz wurde der nächste Abstieg vermieden.

In der Saison 2010/11 überraschte die Kölner Südstadttruppe und verpasste den Aufstieg in die Regionalliga knapp verpasst, doch einmal mehr spielte der Grüne Tisch eine gute Rolle für den Club. Germania Windeck, der eigentliche Aufsteiger hatte zurück gezogen und so stand am 6. Juni 2011 der Aufstieg in die Regionalliga West fest. Am 15. Juni war dem Verein dann auch vom Deutschen Fußballbund auch die Zulassung erteilt worden und somit konnte die mittlerweile unter dem Namen Fortuna Köln Spielbetriebsgesellschaft mbH endgültig für die Regionalliga planen.

Überraschend glückte in der Auftaktsaison der siebte Tabellenplatz und dass, obwohl man mit einem Kader angetreten war, der für die NRW-Liga konzipiert war, denn die Ungewissheit über die Ligazugehörigkeit hielt lange an.

In der Hinrunde der Saison 2012/13 überraschte die Fortuna besonders, den im Dezember 2012 wurde, als Tabellenführer, Matthias Scherz verpflichtet, der seine Karriere eigentlich im Sommer 2009 beim 1. FC Köln beendet hatte. Die Chance auf den Aufstieg in die 3. Liga, die bekanntlich 2008 gegründet worden war, verspielten die Fortunen allerdings in der Rückrunde. Am Ende hatte man sieben Punkte Rückstand auf die Sportfreunde Lotte und war Tabellenzweiter.

2013/14 dann glückte aber die Meisterschaft in der Regionalliga und somit hatte sich der Verein für die Aufstiegsrelegationsspiele qualifiziert. Diese wurden zudem auch noch erfolgreich gegen die Zweitbesetzung des FC Bayern München bestritten. Nach einem 1:0 Heimsieg reichte ein 1:2 bei den kleinen Bayern, um den Aufstieg zurück in den Profifußball zu feiern.

Die Rückspiel-Partie am 1. Juni 2014 war mehr als dramatisch. Das Hinspiel hatten die Fortunen erfolgreich bestritten und sich durch das 1:0 eine gute Ausgangsposition geholt.

Zur Pause lag man im Münchener Grünwalderstadion mit 0:1 hinten, kassierte eine Viertelstunde vor dem Ende der regulären Spielzeit einen Platzverweis und musste in den Schlussminuten das 0:2 hinnehmen. Der Aufstiegstraum schien Geschichte zu sein. Doch es sollte das Fußballwunder geben. Laux erzielte mit der letzten Aktion der Partie das 1:2 und ließ die mitgereisten Fans und alle Vereinsangehörigen in einen Siegestaumel geraten.

Die größten Erfolge

Die Fortuna aus Köln hielt sich über 26 Jahre lang in der zweiten Bundesliga. Nur eine Saison, 1973/74, spielte man im heutigen deutschen Fußballoberhaus, stieg allerdings direkt wieder ab, allerdings nur auf Grund des schlechteren Torverhältnisses. Im Jahr 1983 wurde das Finale des DFB-Pokals erreicht. Diese Partie, ausgerechnet gegen den Lokalrivalen 1. FC Köln, ging denkbar knapp mit 0:1 verloren.

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