In Scheffau wollen die „Zebras“ nun also die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Spielzeit legen. Im Vergleich zur Vorbereitung auf die letzte Spielzeit, wo nur knapp zwei Wochen Vorbereitungszeit geblieben sind und im Endklassement trotzdem ein respektabler Platz im Tabellenmittelfeld übrig geblieben ist, gibt es diesmal die ausgedehnte und intensive Vorbereitung auf die anstehende Spielzeit. Duisburgs-Trainer Gino Lettieri hat allzu schnell deutlich machen können, woran es noch hapern könnte: „Wir haben noch einige Defizite im taktischen Bereich.“ Mit einer gezielten Taktik soll gegen die starke Konkurrenz im Aufstiegskampf bestanden werden.
Verschiedene Außenverteidiger werden getestet
Am Samstag hat sich der langjährige Bundesligist mit 3:1 (2:1) über das Regionalliga-Spitzenteam FC Viktoria Köln durchsetzen können. Es konnte eine Leistungssteigerung in dieser Partie registriert werden. Dennoch waren einige Schwächen offensichtlich, was jedoch bei diesem frühen Vorbereitungsstadium nicht gerade selten ist. Besonders der Defensivverbund bedarf noch einiger Besserungen. Auch gegen die Domstädter gab es wieder einige Versuche, dass Mittelfeldkicker über die Außenpositionen spielen sollen. So haben dies zuletzt Kevin Wolze auf links und Michael Gardawski auf der rechten Seite vollzogen. Danach gab es die personellen Umstellungen, dass Matthias Kühne auf der rechten und Sascha Dum auf der linken Seite agieren sollten. Gegen den österreichischen Zweitligisten FC Lieferingen und gegen den deutschen Zweitligisten 1. FC Heidenheim wird es nun im Trainingslager weitere Möglichkeiten geben, um die Mechanismen zu erlernen.
Albutat möchte sein Potential aufs Spielfeld umsetzen
Mit dabei sein wird auch Tim Albutat, der etatmäßiger Mittelfeldkicker ist und vom SC Freiburg wechseln wird. Der 21-Jährige hat im Jahr 2011 mit der U19-Mannschaft des SC Freiburg de DFB-Pokal gegen den FC Hansa Rostock holen könne. Nun ist Albutat für zwei Spielzeiten ausgeliehen worden. Der Spieler macht gegenüber der „Rheinischen Post“ deutlich: „Es ist aber kein reines Leihgeschäft.“ Vielleicht kann Albutat auch im Defensivbereich eingesetzt werden, da er sich als taktisch flexibel bisher gezeigt hat. Dabei hat sich der technisch starke Albutat vorgenommen, dass er seine großen Fähigkeiten auch auf dem Spielfeld umsetzen möchte.
Wille und Schumacher noch nicht vollends belastbar
Diese Versetzung könnte auch damit zu begründen sein, dass einige Abwehrspieler nicht mitreisen können oder nicht belastbar sind. So ist etwa Abwehrchef Branimir Bajic erkrankt und bleibt zuhause. Erik Wille hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen und wird trotzdem mitreisen, um dort unter ärztlicher Aufsicht sein Reha-Programm durchzuführen. Nach seiner Knie-Operation ist Keeper Maurice Schumacher noch nicht vollends belastbar.
Mariano Tripodi ist kein Kandidat mehr für den MSV Duisburg
Unterdessen hat ein Offensivmann eine Absage erhalten. So wird der argentinische Angreifer Mariano Tripodi nicht mit den Meiderichern mitfahren. Bereits vor dem samstäglichen Testspiel gegen den FC Viktoria Köln haben sich die Duisburger-Verantwortliche gegen den ehemaligen Kölner entschieden, wie Lettieri wie folgt begründen konnte: „Er ist vom Spielertyp her dem King zu ähnlich.“ Im Testspiel gegen den Oberligisten Schwarz-Weiß Essen hat Tripodi noch einen Doppelpack beim 7:0-Erfolg markieren können. Auch Neuverpflichtung Zlatko Janjic hat mit zwei Treffern glänzen können. Sowohl gegen SW Essen als auch gegen Viktoria Köln. Beachtlich war das Zusammenspiel des langjährigen Bielefelders mit Angreifer Kingsley Onuegbu. Auch Nico Klotz, der vom Zweitligisten FC Sandhausen an die Wedau gewechselt ist, hat mit einem Treffer und einer Vorlage ein starkes Spiel gegen Viktoria Köln bestreiten können.
Kann Testspieler Mohammed Eigenwerbung betreiben?
Viel Unklarheit herrscht in die Personalie Mohammed, der in der Schlussviertelstunde am Samstag eingesetzt worden ist und weiter getestet werden könnte. Lettieri wusste über diesen Spieler zu berichten: „Er kommt aus der dritten englischen Liga und ist Franzose. Das ging alles ganz schnell.“ Immerhin konnte der Offensivmann seine technische Versiertheit andeuten. Sonst muss er sich zunächst noch einen Namen machen. Er wird weiter getestet.
Suche nach einem defensiv variabel einsetzbaren Spieler läuft
Aus dem fünftklassigen Oberliga-Niederrhein-Team wird Marcel Stenzel hochgezogen werden. Es könnte noch zu weiteren Wechseln kommen. Sehr fleißig agiert in diesen Tagen MSV-Manager Ivica Grlic, der in Gesprächen mit weiteren Testkandidaten steht. Lettieri deutete immerhin schon an: „Das könnte passieren.“ So soll ein defensiver Mittelfeldspieler sich noch dazugesellen. Dieser sollte auch in der Innenverteidigung einsetzbar sein. Neuzugang Thomas Meißner könnte diese Positionen zweifelsfrei besetzen, hat aber noch mit einer Virus-Erkrankung zu kämpfen. Zunächst möchte er seinen Trainingsrückstand aufholen, ehe er in das volle Mannschaftstraining einsteigen wird. Der ehemalige bosnische Nationalspieler Branimir Bajic wird dagegen auch weiterhin noch seine Verletzung auskurieren.
Bajic zeigt sich ein wenig verzweifelt
Der Spielführer aus der Vorsaison hat beim Testspiel gegen die Viktoria im Homberger PCC-Stadion auf der Tribüne gesessen und eindrucksvoll unter Beweis stellen können, dass er sein Team auch verbal unterstützen kann. Ein echter Führungsspieler auch außerhalb des Spielfeldes. Die Virus-Erkrankung gibt derzeit viele Rätsel auf. Er ist extrem eingeschränkt in seinem Tun, wie er nun auch der „Rheinischen Post“ verraten hat: „Das ist absolut frustrierend. Ich kann keine Medikamente nehmen. Ich darf mich nicht anstrengen. Mir bleibt nur das Warten. Ich habe so etwas in meiner langen Laufbahn noch nicht erlebt.“
„Das erste Saisonspiel ist weiter mein Ziel“
Der bereits angesprochene Thomas Meißner ist immerhin mit ins Trainingslager nach Österreich gefahren. Der Defensivspezialist hat deutlich zum Ausdruck bringen können, dass die Motivation bei ihm besonders stark ausgeprägt erscheint: „Ab Mittwoch gebe ich Vollgas.“ Dazu hat der Ex-Dortmunder sich ein klares Ziel setzen können: „Das erste Saisonspiel ist weiter mein Ziel.“ Coach Lettieri will jedoch bewusst vermeiden, dass eine Überbelastung vorherrschen wird: „Wir werden Thomas behutsam an die Belastung heranführen. An eine Teilnahme am Mannschaftstraining ist noch nicht zu denken.“
Es gehört sich für Meißner fast schon zu einer guten Tradition, dass er in der Vorbereitung auf eine Spielzeit verletzungsbedingt ausfällt. So konnte etwa der 191 cm große Abwehr-Hüne dazu berichten: „In Mainz habe ich mir in der Wintervorbereitung einmal einen Zeh gebrochen. Außerdem hatte ich einmal eine Schleimbeutel-Entzündung.“ Seine Willensstärke hat er jedoch schon damals demonstrieren können, da er sich jeweils einen Platz in der Stammformation sichern konnte. Dies wird auch beim MSV Duisburg wieder sein klares Ziel sein.