Ergebnis: 2 - 1
Der neue Cheftrainer der Offenbacher Kickers Rico Schmitt, welcher die Nachfolge der erfolglosen Niederländers Arie van Lent antrat, war mit Vorfreude in die Partie gegangen. Die Leistung seiner Mannschaft unter der Woche im Viertelfinale des DFB-Pokals war sehr überzeugend, auch wenn die knappe 1:2 Niederlage gegen den Bundesligisten VfL Wolfsburg gleichbedeutend mit dem Ausscheiden war. Hinsichtlich dieser Niederlage unternahm der Cheftrainer eine Abänderung der Startformation. Vogler durfte von Beginn an für Mehic ran.
In der ersten Hälfte der Partie hatten die Hausherren zwar ein optischen Übergewicht, taten sich aber mit der gut gestaffelten Defensive der Kickers wirklich schwer. Offenbach hingegen hatte sich erst einmal auf eine stabile Abwehrarbeit besonnen und suchte dann in Kontern seine Chance. Wirklich gefährlich wurde es, wenn überhaupt nur nach Standardsituationen.
Die erste nennenswerte Torchance hatten die Hausherren erst in der 27. Spielminute. Nach einem Eckball war der Abwehrrecke Jan Mauersberger am höchsten gestiegen und konnte per Kopf den Ball Richtung Tor bringen. Doch sein Versuch ging über die Querlatte.
Dennoch war anzumerken, dass nur der KSC hier wirklich spielte. Und in der 35. Minute wurde das hohe Laufpensum und die Einsatzbereitschaft der Badener endlich belohnt. Koen van der Biezen war auf der rechten Seite zu Fall gebracht worden und bekam einen Freistoß zugesprochen. Den Ball brachte Selcuk Alibaz, der heute nahezu an allen Offensivaktionen des Karlsruher SC beteiligt war, in den Strafraum wo er in dem zuvor gefoulten van der Biezen einen Abnehmer fand. Der Niederländer köpfte den Ball an den Innenpfosten, von wo aus das Spielgerät ins Tor zum 1:0 für den Karlsruher SC sprang.
Der Karlsruher SC kam dann stürmisch aus der Kabine. Sofort wollte die Mannschaft von Markus Kauczinski hier für Klarheit sorgen und der in der ersten Hälfte blass gebliebene Star der Mannschaft, Hakan Calhanoglu, hatt eine Minute nach dem Wiederanpfiff dann auch die erste Chance. Nachdem er sich gut durchgesetzt hatte scheiterte an Robert Wulnikowski, dem Schlussmann der Offenbacher Kickers, welcher den Versuch gerade so um den Pfosten herum auf Kosten einer Ecke klären konnte.
Im Gegensatz zum ersten Durchgang war zu Beginn der zweiten Hälfte richtig Feuer in der Partie, was mit Sicherheit auch an der geänderten taktischen Ausrichtung der Gäste lag. Doch die Offensivbemühungen Offenbachs prallten immer wieder an der stabielen Innenverteidigung der Gastgeber, bestehend aus Jan Mauersberger und Daniel Gordon, ab. Hakan Calhanoglu war nach dem Seitenwechsel wie aufgedreht und hatte in der 53. Minute die nächste dicke Gelegenheit. Der Youngster tankte sich auf dem linken Flügel gut durch, zog zur Mitte, verlagerte gleich zwei Verteidiger und schloss mit einem satten Schuss ab, den Robert Wulnikowski in allerhöchster Not noch entschärfen konnte.
Nur 5 Minuten später bekam der KSC einen Freistoß aus aussichtsreicher Position. Zentral, 20 Meter vor dem gegnerischen Tor machten sich Selcuk Alibaz und Hakan Calhanoglu bereit. Alibaz führte den Freistoß dann aus, dieser jagte über die Mauer und zum Glück für den OFC nur an das Lattenkreuz. Robert Wulnikowski wäre völlig machtlos gewesen.
Nun nahm der KSC das Zepter endgültig in die hand und ließ den Kickers aus Offenbach kaum mehr Gelegenheit sich zu befreien. In der 69. Minute konnte Selcuk Alibaz seine bisher sehr starke Leistung krönen. Der Außenflitzer kam nach einem tollen konnte über Rouwen Hennings sieben Meter vor dem Tor den Ball zugespielt und verwandelte sicher zum 2:0 für die Hausherren in die lange Ecke.
Nun waren sich alle im Stadion sicher, dass der Deckel drauf ist. Doch falsch gedacht. Nur 4 Minuten nach dem 2:0 konnte der OFC mit dem ersten richtig gut ausgespielten Angriff zum Anschlusstreffer. Mathias Fetsch geb sich total selbstlos und legte 11 Meter vor dem Tor auf den noch besser postierten Feldhahn ab. Dieser nahm den Ball direkt und hatte Glück, dass sein Geschoss vom Innenpfosten ins Tor sprang.
Doch der KSC hätte beinahe noch die richtige Antwort parat gehabt. Wieder ergab sich für die Badener eine gute Gelegenheit nach einer Standardsituation. Einen Freistoß aus dem Halbfeld köpfte Daniel Gorden auf das Tor der Kickers, wo Robert Wulnikowski die nächste Glanzparade auspackte.
Doch danach spielte überraschend nur noch der OFC. Die Gäste warfen nun endgültig Alles nach vorne und konnte sich mehrere Male nahezu unbedrängt in den Karlsruher Strafraum spielen. Doch immer wieder war ein Bein eines Karlsruhers im Wege und verhinderte Schlimmeres.
Bereits in der Nachspielzeit gab es noch einmal eine Riesenchance. Nach einer guten Kombination verpasste es die Karlsruher Hintermannschaft den Ball entscheidend aus der Gefahrenzone zu bringen und wie aus dem Nichts bekam Matthias Fetsch sieben Meter vor dem Tor freistehend den Ball. Sein Schuss kam hart und präzise auf das Ziel zu und alle hatten bereits den Torjubel auf den Lippen, als Dirk Orlishausen, der Karlsruher Kapitän und sicherer Rückhalt im Tor, mit einer Parade auf Weltklasseniveau den Ball noch am Einschlag im Netz hinderte.
Verdient aber auch mit ein klein wenig Glück konnte die Mannschaft von Markus Kauczinski die nächsten drei Punkte einfahren und die Tabellenführung von den Osnabrückern, welche gegen die Preußen aus Münster mit 1:3 verloren, zurück erobern.
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