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Der Hallesche FC sucht die Bremse für den Abwärtstrend

Der Hallesche FC steht nach zuletzt schwachen Leistungen nun völlig verdient im Abstiegskampf der 3. Liga. Mit 18 Zählern belegt der Drittliga-Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt den völlig unbefriedigenden 15. Tabellenplatz. Der Abstand auf einen Abstiegsplatz, der die direkte Rückkehr in die Regionalliga bedeuten würde, liegt bei gerade einmal einen Zähler. Nun wird sich beim HFC einiges ändern.

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Der Hallesche FC sucht die Bremse für den Abwärtstrend
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Nutznießer davon könnte zweifelsfrei Stürmer Anton Müller sein, der im Spiel bei den Offenbacher Kickers beginnen dürfte. Dieses Gefühl vermittelte der Angreifer auch im Gespräch mit der „mitteldeutschen Zeitung“: „Der Trainer hat es mir zwar nicht direkt gesagt, aber nach der Trainingsspiel-Form bin ich mir im Klaren, dass er wohl auf mich setzen wird.“ Womit Müller durchaus Recht hat, wie sein Trainer Sven Köhler auch bestätigen kann, der den torgefährlichen 29-Jährigen für Spielmacher Telmo Teixeira-Rebelo einsetzen wird: „Anton wird spielen.“ Der Konkurrenzkampf ist beim Halleschen FC in diesem Saisonstadium enorm, denn nach dem enttäuschendem 0:5 beim 1. FC Saarbrücken wird sich das Personalkarussell mächtig drehen. Folglich beurteilt Müller die Situation wie folgt: „Ich weiß, das klingt jetzt etwas blöd, aber es ist immer nur eine Frage der Zeit.“ Der letzte Einsatz als Spielgestalter war nicht unbedingt von Erfolg gekrönt, da er nach einem 0:3-Pausenrückstand gegen Saarbrücken eingewechselt worden ist. Das Endergebnis ist bekannt. Müller versucht sich zu entschuldigen, indem er sagt: „Die Bedingungen bei meiner Einwechslung waren schwierig, doch ich glaube, mein Auftreten war in Ordnung.“ Ein Trumpf könnte seine Erfahrung sein, denn in solch schwierigen Situationen werden vor allem Führungsspieler benötigt, die mit Leistung vorangehen. Müller ist zweifelsfrei ein Spieler solch eines Kalibers und deshalb setzt Köhler auf solche „Charakterspieler.“
Für Köhler geht es in den kommenden Spielen bis Weihnachten um enorm viel, da er auch die HFC-Führungsetage um Präsident Michael Schädlich zufrieden stellen muss. Im Gespräch mit der „Mitteldeutschen Zeitung“ erklärt Köhler auch die Gründe für den Informationsbedarf von einigen Präsidiumsmitglieder: „Die Mannschaft hat während unserer Negativserie von zehn Spielen ohne Sieg und auch in den letzten beiden Partien nicht ihr normales Leistungsvermögen abgerufen. Das Präsidium hat nach den Gründen dafür gefragt. Auch die Leistungsschwankungen waren ein Thema, denn zwischendurch gegen Bielefeld und Aachen haben wir ja Ansätze gezeigt, die auf Besserung hoffen ließen.“
Wenn es leistungs- und auch punktemäßig so rapide bergab geht, dann muss immer auch ein schwerwiegender Grund vorliegen. Der Trainer ist selbstverständlich immer der erste Ansprechpartner, wenn es darum geht, die Gründe zu benennen. So spricht der 46-Jährige über die möglichen Gründe für den Abwärtstrend wie folgt: „Die sind vielschichtig. Einige Spieler stagnieren in ihrer Entwicklung, wenn ich beispielsweise an Telmo Teixeira-Rebelo und Toni Lindenhahn denke. Telmo hat vor einem Jahr bei RB Leipzig ein Riesenspiel gemacht. An diese Leistung kommt er derzeit auch nicht annähernd heran. Toni ist in seiner Entwicklung stehen geblieben. Mit den stärkeren Gegnern in der dritten Liga hat er seine Probleme. Andere haben nach längeren Verletzungspausen noch nicht wieder ihr Leistungsvermögen von davor erreicht. Der Ausfall von Patrick Mouaya hat ebenfalls Spuren hinterlassen, denn er war für den Zusammenhalt im Team wichtig. Wir mussten viel improvisieren.“
Ein durchaus möglicher Grund für diese Unsicherheit im Team des HFC könnte auch die Rotation gewesen sein, die sehr ausführlich durchgeführt worden ist. Dennoch möchte Köhler dies nicht als Kritikpunkt anerkennen, wenn er sagt: „Ich habe die Wechsel doch nicht vorgenommen, weil mir keine andere Lösung mehr eingefallen ist. Nein, die personellen Wechsel hatten ausschließlich ihre Gründe in nicht erbrachten Leistungen.“
Konkret bezieht er Stellung zu der Personalsituation zu der zuletzt lahmenden Offensive beim Traditionsverein von der Saale: „Ich muss da mal Grundsätzlich werden. Wir betreiben Leistungssport. Wer das tut, unterliegt einem gewissen Druck. Der besteht darin, dass wir Punkte holen müssen, um die Klasse zu halten. Und das geht nur, wenn wir Tore schießen. Und genau das ist allen Kandidaten, die ich als Spitze oder hängende Spitze aufgeboten habe, nicht gelungen. Das betrifft Nils Pichinot genauso wie Angelo Hauk, Telmo Teixeira-Rebelo oder Andis Shala. Die Ausnahme war Michael Preuß gegen Aachen. Ich kann mir doch für Wechsel keine fünf Spiele Zeit lassen.“
Mit Maik Wagefeld, der über reichhaltige Bundesligaerfahrung verfügt, gibt es einen Spieler, der verletzungsbedingt ausfallen wird. Dennoch ist dem cleveren Köhler auch in diesem Fall durchaus zuzutrauen, dass er eine praktikable Lösung finden wird. Zu dieser Personalie bezieht er Stellung: „Maik war in den letzten eineinhalb Jahren ganz wichtig für die Mannschaft. Zu Beginn der Saison hat er gemeinsam mit Marco Hartmann auch noch viele Tore erzielt. Wir müssen und werden eine Lösung ohne ihn finden. Ich setze da zuerst auf Marco Hartmann, dem ich diese Rolle zutraue. Ungeachtet dessen müssen wir die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen. Anton Müller ist eine Option als zweiter Sechser. Zumindest war er in Saarbrücken derjenige, der nach seiner Einwechslung gewusst hat, dass es da nicht mehr um das Ehrentor, sondern um Schadensbegrenzung gegangen ist.“
In einer sportlichen Krise gibt es häufig auch die Konsequenz, dass die Spieler ihre volle Leistungsstärke nicht mehr einsetzen können. Deshalb wird Köhler dagegen etwas unternehmen, wie er der „Mitteldeutschen Zeitung“ verraten hat: „Wir müssen in dieser Woche schon einmal versuchen, in die Köpfe hinein zu kommen. Wir werden in dem einen oder anderen Fall auch die Hilfe eines Psychologen in Anspruch nehmen, ohne aber zu überziehen. Wir dürfen bei allen Nebengeräuschen ja auch nicht die Vorbereitung auf das Spiel in Offenbach vernachlässigen.“
Zur Tagesordnung wird er jedoch keinesfalls ganz normal übergehen, wie der Ex-Profi klarstellen möchte: „Das machen wir ja nicht. Gespräche mit dem Präsidium und mit Psychologen sind nicht Tagesordnung. Natürlich tut eine 0:5-Packung eine ganze Woche lang weh. Da geht es Spielern und Trainern nicht anders wie den Fans und der Öffentlichkeit. Das Schöne am Fußball ist aber, dass man das Bild eine Woche später wieder gerade rücken kann. Wir müssen die Wut über diese Pleite jetzt in positive Energie umwandeln.“
Möglicherweise ist der Kader des HFC qualitativ wie quantitativ nicht ausreichend genug besetzt. Dies ist in einigen Spielen deutlich geworden, wo bei den Einwechslungen eine erhoffte Verbesserung regelrecht verpufft ist. Über die Maßstäbe an die Neuzugänge versucht Trainer Köhler zu betonen, dass viele Möglichkeiten ausgeschöpft werden: „Wir brauchen Spieler, die schon dritte Liga gespielt haben. Dazu durchforsten wir derzeit die Kader der Zweitligisten. Wir kontaktieren Spielerberater. Wir haben unseren ehemaligen Spieler Pavel David gebeten, seine Fühler in Tschechien auszustrecken. Wir versuchen vieles, denn wir können uns keine Fehleinkäufe leisten.“

Quelle: mz-web.de

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