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Der 1. FC Saarbrücken sorgt sich um die vielen Baustellen

Nach einer insgesamt absolut turbulenten Saison hat der 1. FC Saarbrücken mit 45 Punkten und einem Torverhältnis von 52:62 den elften Tabellenplatz in der gerade zu Ende gehenden Drittliga-Saison belegt. Nun haben sich Trainer Jürgen Luginger und Präsident Paul Borgard zu einem Gespräch mit der „Saarbrücker Zeitung“ getroffen und primär über die Zukunft des saarländischen Traditionsvereins gesprochen, der großes Potential besitzt, sich häufig jedoch zu sehr selbst im Wege steht.

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Der 1. FC Saarbrücken sorgt sich um die vielen Baustellen
Foto: 1. FC Saarbrücken
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„Was der Harry aushalten muss, ist unmenschlich“
Gewohnt meinungsstark teilt FCS-Boss Borgard mit: „Wir tragen als Ehrenamtler die Verantwortung für den gesamten Verein. Mit dieser Verantwortung gehen wir ins Bett und stehen damit wieder auf, das ist nicht vergnügungssteuerpflichtig, und mir ist es egal, wenn man mich als farblosen Beamten bezeichnet. Aber was der Harry da aushalten muss, ist einfach unmenschlich.“ Mit „Harry“ meint er den Vize-Präsidenten Harald Ebertz, der sich vor allen Dingen auch um den sportlichen Bereich kümmert. Der Mittelfeldplatz elf ist für die Ansprüche des Bundesliga-Gründungsmitglied deutlich zu wenig, denn mittelfristig soll der Aufstieg in die Zweitklassigkeit angepeilt werden, während schon kurzfristig eine klare Entwicklung demonstriert werden sollte.

Vize-Boss Ebertz als „Hobby-Sportdirektor“ beschimpft
Die Kritik an Ebertz ist nicht unbedingt kleiner geworden, denn auch unglückliche Abgänge von Leistungsträger wie Sven Sökler und Benedikt Fernandez und suboptimal getätigte öffentliche Aussagen: „Ich habe noch kein Training gesehen“, sorgen nicht unbedingt für eine Festigung seiner Position. Einige Fans haben ihm im anonymen Internet sogar als „Hobby-Sportdirektor“ verspottet. Borgard ist mächtig erzürnt über solche Aussagen: „Das ist unterste Schublade.“ Einen hauptamtlichen Manager sieht er nicht als notwendig an: „Selbst Dieter Ferner hat gesagt, dass man in der 3. Liga keinen Sportdirektor braucht. Wir haben seine Aufgaben auf Trainer und Harald Ebertz verteilt. Präsidium und Aufsichtsrat sind mit der Arbeit sehr zufrieden. Wir gehen den Weg mit dieser Konstellation weiter. An unserem langfristigen Plan ändert sich nichts.“

Die Qualität der Mannschaft soll verbessert werden
Die Personalplanungen sollen in der Sommerpause naturgemäß voranschreiten. Dies wird auch in diesem Jahr intensiv betrieben. Allerdings müssen noch die nahenden Relegationsspiele abgewartet werden, da Spieler wie Innenverteidiger Tobias Willers vom Regionalligisten SF Lotte ihre komplette Konzentration auf die Playoffs legen. Konkrete Namen wollte Luginger gegenüber der „Saarbrücker Zeitung“ nicht nennen: „Wir wollen mit 20 Feldspielern und zwei Torhütern in die Saison gehen, wir wollen die Qualität der Mannschaft verbessern. Spieler sagen immer, es geht nicht nur um Geld, sondern um Perspektive. Die wollen wir ihnen bieten.“

Wie sieht das Investment der Sponsoren aus?
Um die neuen Spieler auch tatsächlich finanzieren zu können, wären erhöhte Sponsoreneinnahmen eine äußerst wichtige Steigerung der momentanen Einnahmesituation. Zuletzt hat ein TV-Interview für etwas Aufsehen gesorgt, welches der Aufsichtsratsvorsitzende Reinhard Klimmt gegeben hat. Da teilte er mit, dass Hauptsponsor Victor's und die Firma Hager ihre finanziellen Zuwendungen wohl deutlichst erhöhen möchten. Trotz dieser Aussage sind Gerüchte aus Ostermanns-Umfeld nicht zu leugnen, die besagen, dass Victor sogar eine Verringerung der Sponsoringgelder anstrebt. Borgard gibt sich nichtsahnend diesbezüglich: „Davon weiß ich nichts.“ Bis zum 28. Mai werden somit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) Verträge vorgelegt, „mit denen man die Lizenz ohne Auflagen bekommen kann“. Und er fügt hinzu, dass dies „ein Grundgerüst sei, das jederzeit erweitert werden kann. Daran arbeiten wir.“

„Der Fußball ist jetzt mal dran“
Der Ludwigspark zu Saarbrücken hat zeitweise schon antike Züge angenommen. Mehr als 30.000 Zuschauer passen in dieses Stadion hinein, welches schon seit Jahren nur notdürftig renoviert worden ist. Auch die Vermarktungsmöglichkeiten sind arg begrenzt. Für Borgard ist im Gespräch mit der „Saarbrücker Zeitung“ absolut klar: „Der Fußball ist jetzt mal dran, das Saarland braucht ein Stadion. Für Events, für Konzerte – aber auch für den Fußball.“ Auch deshalb ist er eindeutig für einen Drittliga-Aufstieg des SV Elversberg wie er wie folgt begründet: „Ein Aufstieg würde den Fußball im Land mehr in den Fokus rücken“, sagt der Vereinsboss, der noch einen anderen Aspekt hinzufügt: „Und Konkurrenz belebt das Geschäft.“ Der DFB prüft derzeit, inwieweit ein Nachwuchsleistungszentrum beim 1. FC Saarbrücken umgesetzt werden kann. Durch die Zertifizierung hofft FCS-Boss Borgard auf finanzielle Unterstützung von 120.000 Euro im Jahr. Er nennt einen möglichen Grund für diesen monetären Support: „Wir stecken jedes Jahr etwa 800.000 Euro in die Nachwuchsförderung. Das ist mehr als mancher Zweitligist.“

Quelle: saarbruecker-zeitung.de

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