Vor nicht allzu langer Zeit grüßten die Heidenheimer noch von der Tabellenspitze. Dies hat sich jedoch innerhalb von wenigen Wochen in dieser extrem ausgeglichenen 3. Liga schnell geändert und nicht wenige Experten wollten dem Team von Trainer Frank Schmidt eine sportliche Krise andichten. Ein absoluter Trugschluss wie sich nun bewiesen hat. Derzeit belegt man mit 24 Zählern den vierten Tabellenplatz und hat damit nur zwei Zähler Abstand zu einem direkten Aufstiegsplatz.
Die englische Woche war so gar nicht nach dem Geschmack des 1. FCH, da mit nur einem Punkt in drei Begegnungen die hohen Erwartungen für das Team von der Ostalb nicht gerechtfertigt worden sind. Nun wurde mit dem zweiten Sieg in Serie die erhoffte Wende eingeleitet. Zuvor wurde im Heimspiel der starke Aufsteiger Hallescher FC besiegt.
Nach dem souveränen 2:0-Sieg über die Zweitvertretung des VfB Stuttgart meinte Heidenheim-Trainer Schmidt ganz nüchtern: „Wir haben beim 2:0-Sieg viel richtig gemacht und wenig falsch.“ Viel Kritik hatte es gegeben, weshalb sich Schmidt von einigen Teilen der Medien auch ein wenig zu derb angegriffen sah. Er versuchte diese „Unruhe im Umfeld“ mit einer tollen Spielleistung und einer hohen taktischen Disziplin zu beantworten. Als taktisch cleverer Trainer hat er deshalb den vielseitig einsetzbaren Spielgestalter Marc Schnatterer auf die zentrale Mittelfeldposition beordert, während der eigentliche zentrale Mittefeldakteur Christian Sauter im linken, offensiven Mittelfeld seiner Arbeit nachgehen durfte. Gegenüber dem „kicker“ erklärte Schmidt dazu: „Wir wollten durch diese Maßnahme mehr Zugriff auf die starke VfB-Zentrale bekommen.“ Eine taktische Variante, die sich als erfolgreich herausstellen konnte.
Einige Heidenheimer Mitglieder präsentierten sich auf der jüngsten Mitgliederversammlung ein wenig unruhig. Dies wurde von der Vereinsführung registriert und auch dementsprechend reagiert. Geschäftsführer Holger Sanwald hat sich mit einem deutlichen Treuebekenntnis für den Trainer stark gemacht. Sein deutlicher Tenor war, dass er lieber die gesamte Mannschaft entlassen möchte, als den Trainer in Frage zu stellen.
Die nächsten Spiele werden für Heidenheim eine vorentscheidende Bedeutung besitzen, denn es geht darum, dass in den kommenden Spielen der ambitionierte Aufstiegsanspruch untermauert werden sollte. In der wahrscheinlich wieder gut besuchten Voith-Arena wird der Tabellenzweite VfL Osnabrück zu einem echten Spitzenspiel erwartet. Der Abstand von zwei Punkten kann mit einem Heimsieg egalisiert werden, sodass am Ende des 14. Spieltags sogar der Sprung auf einen direkten Aufstiegsplatz gelingen kann. Damit der Spielrhythmus beibehalten werden kann, wird schon am kommenden Freitag gegen den ambitionierten Zweitligisten FC Ingolstadt ein Testspiel absolviert. Bei diesem Spiel werden die Dauerkarten Gültigkeit besitzen. Mit dieser Aktion möchte der populäre Verein ein kleines Dankeschön an die eigenen Fans aussprechen und sicherlich auch den Zuschauerbesuch bei diesem wenig attraktiven Gegner ein wenig ankurbeln. Das große Ziel ist es auch, dass man sich Selbstvertrauen für die kommenden, schweren Ligaaufgaben holen kann.
Der 1. FC Heidenheim hat die Erfolgsspur wiedergefunden
Eine echte Weltpremiere durften unlängst die Verantwortlichen, Spieler und Fans des Drittligisten 1. FC Heidenheim feiern, denn es gab gegen den VfB Stuttgart II den ersten Sieg in vier gemeinsamen Drittligaspielzeiten. Ein wichtiger Sieg im Württembergischen Derby, der nicht nur für das lokale Prestige von enormer Bedeutung gewesen ist. Vielmehr konnte auch bundesweit bewiesen werden, dass der jüngste Abwärtstrend gestoppt werden konnte.
Datum der Veröffentlichung: 10.10.2012 20:56 Uhr | Autor: Henning Klefisch
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Quelle: www.kicker.de
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