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Darmstadt-Trainer Schuster: „Ein Sieg ist für uns Pflicht“

Das Heimspiel gegen den Nachbar SV Wehen Wiesbaden besitzt für den Tabellenletzten SV Darmstadt eine ganz besondere Bedeutung. Nicht nur für das lokale Prestige, sondern primär das Punktekonto muss unbedingt durch einen Dreier bereichert werden. Mit 18 Punkten nach 23 Spielen stehen die „Lilien“ am Tabellenende und möchten mit einem Heimsieg gegen das Mittelfeld-Team aus Wehen Wiesbaden unbedingt den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze wiederherstellen. Im Gespräch mit dem „Wiesbadener Kurier“ äußert sich SVD-Trainer Dirk Schuster zur prekären Situation und gibt einen Ausblick auf die kommenden Wochen.

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Darmstadt-Trainer Schuster: „Ein Sieg ist für uns Pflicht“
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Auch der 45-jährige Ex-Profi weiß nur zu genau, dass ein Dreier im hessischen Derby gegen das Team aus der Landeshauptstadt fast schon eine Pflichtaufgabe ist, denn sechs Punkte Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze in noch 15 ausstehenden Spielen sind eine schwere Hypothek für den ehemaligen Bundesligisten, der ab sofort fleißig punkten sollte, möchte man in der nächsten Spielzeit nicht in der viertklassigen Regionalliga Südwest kicken. Schuster gilt als Realist, der die komplizierte Situation nicht verkannt hat. Deshalb möchte er auch den Druck ein wenig lindern und jedes Spiel als Einzelaufgabe betrachten: „Ich weiß, dass die Situation hochgradig ernst ist. Aber sie ist lösbar. Vor allem, weil der Charakter im Team stimmt. Warum es vor meiner Zeit hier nicht geklappt hat, dazu will ich mich nicht äußern. Wichtig ist nur: Ich bin überzeugt davon, dass ich mit den „Lilien“ etwas bewegen kann. Es hilft nicht, wenn wir ständig auf die Tabelle schauen. Wir müssen jedes Spiel als das wichtigste betrachten.“
Zuletzt gab es im Abstiegsgipfel gegen den Tabellen-18. SV Babelsberg nur ein äußerst müdes 0:0-Unentschieden. Letztlich deutlich zu wenig, wenn man sich den Spielverlauf vor Augen hält, wo es einige vielversprechende Tormöglichkeiten gegeben hat. Doch fehlte die Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse, sodass man sich mit der Punkteteilung zufrieden geben musste. Folglich äußert er sich über seinen Zufriedenheitsgrad eher verhalten, wenn er gegenüber dem „Wiesbadener Kurier“ mitteilt: „Definitiv nicht. Wir hätten die Partie gewinnen können, ein Punkt war viel zu wenig. Wir waren einfach nicht in der Lage, uns genügend Chancen zu kreieren. Und wenn wir mal welche hatten, dann haben wir die falschen Entscheidungen getroffen oder sind zu schlampig damit umgegangen.“
Mit 18 mageren Treffern in den 23 absolvierten Begegnungen stellt der SV Darmstadt 98 in Sachen Torgefahr das schlechteste Team der gesamten 3. Liga. Mit jeweils drei Toren sind die Angreifer Kacper Tatara und Preston Zimmermann die erfolgreichsten Torschützen im Kader der Südhessen. Aus diesem Grund ist der schwedische Angreifer Freddy Borg von Ligakonkurrent Alemannia Aachen verpflichtet worden, der jedoch in seinen ersten beiden Einsätzen noch nicht die erhoffte Torgefahr ausstrahlen konnte. Dennoch ist der vom Sinn dieser Verpflichtung absolut überzeugt, wie er deutlich macht: „Ja, er könnte durchaus weiterhelfen. Bisher hat er es aber noch nicht gezeigt. Was allerdings auch mit der Gesamtsituation zusammenhängt.“
Immerhin präsentiert sich die Darmstädter-Abwehr mit 33 Gegentreffern nach 23 Spielen für einen Abstiegskandidaten relativ stabil. Der ehemalige Abwehrrecke Dirk Schuster hat die Abwehr deutlich stabilisiert. Zwei Unentschieden und zwei gegentorlose Spiele waren die Konsequenz der neugewonnenen Defensivstärke. Zufrieden äußert sich Schuster über dieses Faktum: „Das ist natürlich sehr gut. Aber wir müssen einfach vorne erfolgreicher sein. Uns überhaupt dort in Szene setzen: Es war ja gegen Babelsberg bezeichnend, dass mit Aytac Sulu ein Abwehrspieler die beiden besten Möglichkeiten besaß.“
Auf den ersten Blick ist der Abstand des Tabellenzehnten SV Wehen Wiesbaden auf die Abstiegsplätze durchaus beträchtlich. Allerdings sind es nur sechs Punkte auf einen direkten Abstiegsplatz. Für Schuster ist der Favoritenstatus schon eindeutig. Dies macht er gegenüber dem „Wiesbadener Kurier“ auch deutlich: „Also im Gegensatz zu uns hat der SVWW doch eine komfortable Position. Gegen uns sind sie klarer Favorit. Mein Trainerkollege Peter Vollmann hat eine sehr spielstarke Mannschaft, die jeder Partie ihren Stempel aufdrücken kann. Sie stehen hinten extrem stabil, besitzen aber auch in der Offensive viel Qualität: Janjic, Vunguidica, Stroh-Engel oder Zieba - das sind alles Spieler, die ein Match alleine entscheiden können.“
Krösus ist der SVWW in der Kategorie Unentschieden, wo schon stattliche 15 Stück gesammelt werden konnten. Fluch und Segen zugleich. Mit nur fünf Niederlagen kassierte das Team von Trainer Peter Vollmann genauso viele Pleiten wie der Aufstiegskandidat VfL Osnabrück. Allerdings sind nur fünf Siege in der Kategorie eines Abstiegskandidaten beheimatet. Auch im Abschluss gibt es Defizite für den Verein aus dem Taunusstein, der von vergleichsweise vielen Anhängern ins Böllenfalltor-Stadion begleitet wird. Schuster urteilt über den morgigen Kontrahenten wie folgt: „Ihnen hat hin und wieder das nötige Glück gefehlt. Von den 15 Unentschieden hätte der SVWW über die Hälfte zu seinen Gunsten entscheiden können. Wir wissen um ihre Gefahr: Sie werden sich auch bei uns sicher nicht hinten reinstellen, sondern mit Zug nach vorne spielen.“ Nach Aussage von SVWW-Coach Peter Vollmann ist der Rasen nicht gerade dazu geeignet, um ein vernünftiges Spiel durchzuführen. Für Schuster zählen in der momentanen Situation jedoch keine Ausreden: „Das stimmt. Man kann den Ball bei diesen Platzverhältnissen nur selten richtig schön laufen lassen. Aber davon wird sich der SVWW garantiert nicht aufhalten lassen. Und auch für uns ist ein Sieg Pflicht - egal wie.“

Quelle: wiesbadener-kurier.de

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