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Cottbus-Boss Lepsch über RB Leipzig: „Ich persönlich kann mit solchen Vereinen nichts anfangen“

Im dritten Anlauf und im vierten Jahr seines Bestehens hat RB Leipzig endlich den Sprung in den bezahlten Fußball der 3. Liga schaffen können. In der kommenden Spielzeit sind die Anhänger von RasenBallsport nun dazu verpflichtet, dass sie deutlich mehr Geld in die Hand nehmen müssen, damit sie ihre Roten Bullen tatsächlich live sehen können. Sportdirektor Ralf Rangnick hat derweil schon einmal versprochen, dass es gezielte, qualitativ hochwertige Neuverpflichtungen geben wird.

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Cottbus-Boss Lepsch über RB Leipzig: „Ich persönlich kann mit solchen Vereinen nichts anfangen“
Foto: dfb.de
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Deutliche Preissteigerung bei RB
Um diese Neuzugänge aber auch tatsächlich bestaunen zu können, müssen die treuen Anhänger nun tiefer in die Tasche greifen, denn während in der günstigsten Preiskategorie der Dauerkartenpreis um rund ein Drittel angestiegen ist, wird in der teuersten Kategorie ein Preisaufschlag von 160 Prozent angestrebt. Diese Zahlen hat RB Leipzig auf seiner Homepage veröffentlicht. Die Fanclubvertreter haben vor allem deutlichst kritisiert, dass es für Kinder zukünftig überhaupt keine Ermäßigungen mehr geben wird. Die günstigste Dauerkarte liegt bei 136 Euro. In der Regionalliga mussten dafür nur 104 Euro berappt werden. In der teuersten Sparte werden statt wie bisher 104 Euro stolze 340 Euro aufgerufen. Einzig Kinder zwischen 7 und 14 Jahren erhalten einen Preisnachlass.

Fans haben kein Verständnis
Die „Leipziger-Volkszeitung“ berichtet wie folgt zu diesem heiklen Thema: „Die Veröffentlichung der neuen Dauerkartenpreise löste im Internet einen mittelgroßen „Shitstorm“ aus. „Keine Ermäßigungen für Kinder, Schüler und Studenten...eine Frechheit, als ob RB Leipzig Gelder nötig hätte...“, schrieb beispielsweise eine Facebook-Nutzerin auf die Seite des Vereins. „Wie kann man in einer Studentenstadt keine Ermäßigung einräumen?“, empörte sich ein anderer Anhänger bei Twitter. Ein dritter Besucher schrieb: „Bitte überdenkt Euer Preismodell für die kommende Saison ganz schnell. Das riecht stark nach einem klassischen Eigentor.“

Fanklubs bemängeln Preispolitik
Philipp Remberg, der als stellvertretender Vorsitzender des Fanvereins Bulls Club fungiert, hat sich am gestrigen Donnerstag auch zu diesem Thema geäußert. Die nun fehlende Ermäßigung versteht er nicht, während er für die Erhöhung der Eintrittspreise zumindest teilweise Verständnis aufbringen kann: „Es musste allen klar sein, dass die Preise nach dem Aufstieg nicht so günstig bleiben konnten, aber solche Erhöhungen sind schon happig.“ Und er fügt hinzu: „Gerade für Studenten oder Azubis ist es schwierig, solch eine Steigerung zu verkraften. Ich denke außerdem an den jungen Vater, der mit seinem Sohn in den Sektor B möchte, dann aber keine Ermäßigung für sein Kind bekommt.“

Ähnliche Preise bei der Ostkonkurrenz
Es gibt allerdings logische Gründe für die massive Preissteigerung. So werden in der 3. Liga vier Heimspiele mehr ausgetragen als in der jüngsten Regionalliga-Spielzeit. Auch besitzen die Tickets für das Freundschaftsspiel Ende Juli gegen Werder Bremen und für die Heimspiele im Sachsen-Pokal Gültigkeit. Beim Vergleich zu anderen Drittligavereinen fällt zudem auf, dass auch bei der Konkurrenz die Dauerkartenpreise nicht gerade günstig erscheinen. So kostet eine Dauerkarte für den Stehplatz in Halle 180 Euro, während ein ständiger Platz auf der Haupttribüne 360 Euro beim HFC kostet. Ähnlich verhält sich die Preispolitik bei Rot-Weiß Erfurt, wo ein Stehplatz für eine Spielzeit bei 145 Euro liegt und eine Sitzplatzdauerkarte im mittleren Preissegment bei 250 Euro. Bei Rasenballsport gibt es nun jedoch Überlegungen, wonach eine neue Preisstruktur verhandelt werden könnte. Der Verein soll zumindest Gesprächsbereitschaft erkennen lassen, so das kollektive Ziel.

Denis Thomalla kommt aus Hoffenheim
Auch im Personalbereich wird RB Leipzig einige Änderungen vornehmen. Im Offensivbereich wird sich der potentielle Zweitliga-Aufsteiger gezielt verstärken. Der 20-jährige Stürmer Denis Thomalla wechselt von der TSG 1899 Hoffenheim in die sächsische Messestadt. Zuletzt hat Thomalla nur in der zweiten Mannschaft der Kraichgauer agiert. Er wird ablösefrei verpflichtet werden. Die gute Verbindung von Ralf Rangnick zu seinem Ex-Verein kommt da zugute. Der Junioren-Nationalspieler hat in der abgelaufenen Saison in 34 Regionalliga-Spielen für Hoffenheims-Reserve immerhin zehn Treffer erzielen können. Thomalla soll Stefan Kutschke ersetzen, den es zum Bundesligisten VfL Wolfsburg gezogen hat. Die jüngste Aussage von Rangnick wurde dadurch noch einmal bestätigt. So hat der mächtige RB-Mann gesagt, dass Leipzig zukünftig Wert darauf legen möchte, dass junge, talentierte Spieler verpflichtet werden. Als 18-Jähriger hat Thomalla sein Debüt beim Sinsheimer-Vorortverein feiern können und bislang vier Bundesliga-Spiele bestritten.

„Was die bieten, ist nicht marktgerecht“
Es ist kein Novum, dass Rasenballsport Leipzig sich im Fokus der Kritik befindet. So hat Energie Cottbus-Präsident Ulrich Lepsch die Transferpolitik des finanzkräftigen Drittliga-Aufsteiger offen angeprangert. Dabei bezieht er sich explizit auf Personalwechsel im Nachwuchsbereich: „Wissen sie, was mich ärgert? RB Leipzig lockt die Talente mit viel Geld. Ich finde das besorgniserregend. Was die bieten, ist nicht marktgerecht“, so Lepsch gegenüber der „Bildzeitung“. Und der 54-Jährige legt noch einmal nach: „Mit dem Aufwand, den die betreiben, keine Heldentat“, so äußert er sich zum Aufstieg von RB. Er nennt einen Vergleich: „Letztlich hat auch das Beispiel Hoffenheim gezeigt, dass Geld am Ende Tore schießt. Ich persönlich kann mit solchen Vereinen nichts anfangen.“

Quelle: lvz.de ; bild.de

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Kommentar zu dieser News

Kommentar von Andreas am 08.06.2013 um 01:06 Uhr:

Wie die LVZ heute vermeldet, hat RB sehr schnell auf die Einsprüche der Fans reagiert.



http://www.lvz-online.de/sport/regionalsport/r-regionalsport.html

Kommentar von DiLi am 08.06.2013 um 18:36 Uhr:

Präsident Lepsch musste bisher zusehen, wie die Talente der Ost-Klubs in den Westen abwanderten. Seine Kritik mag auf den ersten Blick in das Schema der Dauerkritiker von RB Leipzig passen. Am Ende werden die anderen Klubs im Osten aber davon profitieren, das Talente in Leipzig und nicht in Hamburg, Stuttgart oder Leverkusen ausgebildet werden.

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