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Chemnitz-Trainer Heine: "Die Mannschaft ist eine Phase der Stagnation geraten"

Der Saisonstart war für den Chemnitzer FC alles andere als erfolgreich. nach 13 Spieltagen stehen die Sachsen auf einem völlig unbefriedigenden 16. Tabellenplatz und haben nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, den derzeit die Stuttgarter Kickers belegen. Auch das Trainerdebüt von Karsten Heine ging daneben. Der langjährige Hertha-Coach hat beim CFC einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015 unterschrieben. Besonders seine große Akribie, aber auch seine umfangreichen Erfahrungen im Nachwuchsbereich waren für Vereinsboss Dr. Mathias Hänel wichtige Argumente, um ihn als neuen Trainer und Hoffnungsträger zu installieren. Nun äußert sich Karsten Heine gegenüber "DFB.de" über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

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Chemnitz-Trainer Heine:
Foto: Chemnitzer FC
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"So eine Phase haben die meisten noch nie zuvor erlebt"

Vor der Saison waren die Erwartungen in Chemnitz enorm, denn der Aufstieg in die 2. Bundesliga war bekanntlich das erklärte Ziel. Dafür wurde sich gezielt verstärkt. Nach einem Fehlstart muss von diesem Ziel jedoch abgerückt werden. Heine analysiert die derzeitige Situation sehr konkret: "Die Mannschaft ist nach einigen Jahren, in denen es steil nach oben ging, in eine Phase der Stagnation geraten. Der Start hat nicht geklappt wie gewünscht. Dafür gibt es natürlich mehrere Gründe, auf die ich jetzt nicht eingehen möchte. Im Umfeld macht sich Enttäuschung breit. Das wirkt sich bei einigen Spielern auf die Leistung aus. So eine Phase haben die meisten noch nie zuvor erlebt. Nun ist es wichtig, schnellstmöglich wieder in die Spur zu kommen, um zumindest im gesicherten Mittelfeld zu landen."

"Die letzten Ergebnisse haben nicht gerade für Selbstvertrauen gesorgt"

Nachdem auch das Pflichtspieldebüt für Heine nach einer insgesamt schwachen Vorstellung beim SV Wacker Burghausen unglücklich mit 0:1 verloren gegangen ist, hat sich die Stimmungslage ganz gewiss nicht gerade elementar verbessern können. Besonders Unsicherheit ist derzeit auch bei den Spielern spürbar, was auch Heine so erkennen konnte. Dennoch geht sein Blick nun eindeutig in die Zukunft: "Natürlich haben die letzten Ergebnisse nicht gerade für Selbstvertrauen gesorgt. Wie gesagt: Das gesamte Umfeld war auf einen anderen Saisonverlauf eingestellt. Aber all das ist Vergangenheit. Für mich zählt nur die Zeit, seitdem ich hier meinen Dienst angetreten habe. Die Mannschaft arbeitet hervorragend, und ich bin davon überzeugt, dass wir uns dort unten wieder herausspielen werden."

"Bei einem Teil der Fans ist die Unzufriedenheit groß"

Auch Heine ist bereits bewusst, dass die Unzufriedenheit bei einigen CFC-Anhängern bereits massiv gestiegen ist. Drei Niederlagen in Serie haben die "Himmelblauen" bereits kassiert. Mit einem Derbysieg gegen den Tabellenzweiten Rasenballsport Leipzig soll sich vieles zum Positiven wandeln. Heine zeigt durchaus auch Verständnis für die Unzufriedenheit fordert zugleich jedoch auch die Unterstützung die Fans: "Bei einem Teil der Fans ist die Unzufriedenheit groß. Das ist auch völlig verständlich. Schließlich sind die Fans davon ausgegangen, die Mannschaft würde um den Aufstieg spielen. Wir müssen auf dem Platz zeigen, dass die Truppe gewillt ist, sich dort unten wieder herauszuspielen. Dann werden die Zuschauer wieder an uns glauben. Aber natürlich brauchen wir auch dazu die Unterstützung des Publikums."

"Tore schießen wird niemandem verboten"

Ein weiteres Manko ist zweifelsfrei auch der Torabschluss, denn sein Angreifer Anton Fink hat in der abgelaufenen Spielzeit mit 20 Treffer glänzen können. Bisher hat er nur vier Treffer in 13 Partien markieren können. Heine fordert nun die anderen Spieler auf, dass auch sie Verantwortung übernehmen sollen: "Es ist ohnehin problematisch, wenn eine Mannschaft von einem Spieler abhängig ist. Tore schießen wird schließlich niemandem verboten. Wenn es beim Toni jetzt nicht so läuft, müssen andere für ihn einspringen. Ich kann nur sagen, dass er im Training sehr hart arbeitet und wir natürlich hoffen, dass auch er bald wieder das eine oder andere Tor macht."

"Das zeigt die Instabilität der Mannschaft"

Wie bereits erwähnt, musste Heine bei seinem Debüt auf der Trainerbank beim CFC eine ganz bittere 0:1-Auswärtsniederlage beim Abstiegskandidaten SV Wacker Burghausen hinnehmen. Dennoch hat er einige Erkenntnisse daraus ziehen können: "Wir sind mutig aufgetreten und haben das Spiel in den ersten Minuten bestimmt. Leider haben wir uns dann durch gewisse Umstände aus dem Spiel bringen lassen. Das zeigt die Instabilität der Mannschaft. Wir haben zu viele Standards produziert, die Burghausen stark gemacht haben. In der zweiten Halbzeit spielten wir gut, haben 30 Minuten hinten nichts zugelassen. Nur leider haben wir vorne kein Tor erzielt und sind in einen Konter gelaufen."

"Man muss respektieren, dass Leipzig besondere Möglickeiten hat"

Zweifelsfrei ein ganz anderes Kaliber wird RB Leipzig sein, die am Samstag im Stadion an der Gellertstraße "zu Gast sein werden. Der ambitionierte Drittliga-Aufsteiger hat einen qualitativ hochwertigen Kader. Heine freut sich enorm auf diese Partie: "Ich kenne RB Leipzig aus der Regionalliga gut. Ich habe immer gerne gegen diese Mannschaft gespielt. Sie spielen einen tollen Fußball. Für mich ist es keineswegs überraschend, dass sie dort oben stehen. Man kann dieser Mannschaft nur gratulieren. Zumal sie ohne große Neuzugänge in die Saison gegangen sind. Wir sind natürlich der große Außenseiter. Das ist in unserer Situation sicherlich kein Nachteil." Trotz der deutlich besseren finanziellen Bedingungen bei RBL gibt es bei Heine keine Anzeichen von Neid: "Man muss einfach respektieren, dass Leipzig besondere Möglichkeiten hat und das Beste daraus macht. Sie haben nicht nur eine tolle Mannschaft, sie investieren auch viel in den Nachwuchs und stellen nun ein tolles Nachwuchsleistungszentrum hin."

"So ein Sachsen-Derby hat schon was"

In der 3. Liga gibt es nun also zum ersten Mal in der mittlerweile fünfjährigen Historie ein Sachsen-Derby zwischen dem Chemnitzer FC und RB Leipzig. Die Brisanz ist enorm, was auch Heine so registriert hat, wenn er sagt: "Eine gewisse Brisanz ist natürlich vorhanden. So lange das im Rahmen bleibt, also nicht zu Ausschreitungen führt, ist diese Rivalität sehr positiv. So ein Sachsen-Derby hat schon was. Ich hoffe, dass unsere Fans uns unterstützen und sich weniger mit RB Leipzig befassen."

"Es gäbe nichts Schöneres, als das Stadion mit einem Zweitligaspiel einzuweihen"

Es ist bereits beschlossene Sache, dass pünktlich zur Saisoneröffnung 2015/16 der Stadionumbau in Chemnitz abgeschlossen sein wird. Dafür sollen bis zu 25 Millionen Euro aufgewendet werden. Heines-Vertrag ist bis zum 30. Juni 2015 datiert. Auf die Frage, ob spätestens bis dahin der langersehnte Aufstieg in die Zweitklassigkeit erfüllt sein wird, kann Heine nun antworten: "Das ist der Wunsch. Es gäbe nichts Schöneres, als das Stadion mit einem Zweitligaspiel einzuweihen. Aber das liegt noch in weiter Ferne. Wir müssen wie gesagt nun erst einmal punkten, damit wir uns ins Mittelfeld absetzen können."

"Ich traue Jos Luhukay alles zu"

Nach rund zwei Jahrzehnten in verschiedenen Trainerfunktionen bei Hertha BSC ist Heines-Vertrag nicht verlängert worden. Seine Gefühlslage nach diesem etwas überraschenden Ende kann er nun mitteilen, wenn er sagt: "Enttäuscht war ich nur, dass ich zu spät darüber informiert wurde. Mir wurde die Entscheidung erst im Mai mitgeteilt. Wenn man so lange bei einem Verein gearbeitet und seinen Job ordentlich gemacht hat, ist das etwas enttäuschend. Aber mittlerweile ist das Thema ausgeräumt. Und die Entscheidung des Vereins, jüngere Trainer nachzuziehen, ist ohnehin zu respektieren." Er hat eine Hochachtung vor den Fähigkeiten von Hertha-Trainer Jos Luhkukay, wie er "DFB.de" anvertraut hat: "Ich traue Jos Luhukay, vor dem ich als Trainer und Mensch Höchstachtung habe, alles zu. Ich drücke der Mannschaft die Daumen, dass sie vielleicht sogar bis zum Saisonende für Furore sorgt."Die Europa League ist für ihn in dieser Saison noch etwas zu vermessen. Über die möglichen Saisonziele kann er nun folgendes berichten: "So weit möchte ich nicht gehen. Sicherlich wird man auch den einen oder anderen Rückschlag wegstecken müssen. Wenn es die Hertha schafft, sich über die gesamte Saison von den Abstiegsplätzen fernzuhalten, kann man vielleicht den nächsten Schritt gehen."

Quelle: dfb.de

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