Ergebnis: 2 - 4 (1:1)
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Ralf Loose, der Übungsleiter der Adlerträger, hingegen, sah nach dem 0:0 Remis gegen den ambitionierten Aufsteiger aus Leipzig keinen Grund dafür, etwas an seiner Startformation zu verändern und wartete mit der gleichen Erstbesetzung auf.
Beide Mannschaften begann vorerst abtastend und versuchten aus einer oganisierten Abwehr den Ball vor das Tor des Gegners zu bring. Es dauerte nicht lange, da erarbeiteten sich die Gäste aus Münster einen optischen Vorteil. Nach einem langen Steilpass in der sechsten Minute war Taylor auf und davon, wurde aber noch von Taffertshofer, der bei dem langen Zuspiel geschlafen hatte, eingeholt und gestoppt. Dabei ging der Stürmer des SCP zu Boden und wollte einen Strafstoß haben, doch der Unparteiische ließ weiterlaufen.
In Burghausen hatte sich bereits vor der Partieein dichter Nebel über dem Spielfeld beigebracht, der die Sicht doch recht deutlich behinderte. Bie diesen äußeren Bedingungen versuchte sich Burghausens Schröck nach 12 Minuten mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, der allerdings deutlich sein Ziel.
Auch wenn Münster klar die besseren Spielanteile hatte, war das Spielk in Oberbayern kein besonderer Leckerbissen, doch die Partie lebte von der Spannung. Nach einer guten Viertelstunde spielte Münsters Abwehrmann Riedel einen Fehlpass direkt in die Füße von Henrich Bencik, der sofort zum durchgestarteten Holz weiterleitete. Der Distanzschuss des Burghauser Mittelfeldakteurs landete allerdings genau in den Armen von Daniel Masuch, dem Keeper der Adlerträger.
Im direkten Gegenzug hatten die Gäste dann die beste Chance der Partie. Siegert hatte sich den Ball geholt und tankte sich auf dem rechten Flügel durch. Völlig frei kam er dann zur Flanke und brachte den Ball auf Grote, der völlig frei aus zwei Metern die Hereingabe neben das leere Tor setzte.
Fünf Zeigerumdrehungen später hatte Piossek versucht, sich über rechts in den Strafraum zu tanken. Der junge Taffertshofer stellte sich dabei dem ehemaligen Osnabrücker ein wenig ungelenk in den Weg und der Angreifer nutzte die Chance, ließ sich fallen und bekam den durchaus berechtigten Strafstoß. Grote hatte sich den Ball zurecht gelegt und verwandelte eiskalt zum 0:1.
Wacker scheinte sich allerdings nicht besonders geschockt, sondern versuchte sofort auf den Ausgleich zu spielen. Die Kombinationen gefielen auch, doch spätestens am gegnerischen Strafraum war dann Endstation. Münster verlagerte sich ein wenig weiter nach hinten und versuchte, mit Kontern die knappe Führung auszubauen. Dies wäre beinahe nach einer halben Stunde gelungen. Siegert tankte sich erneut auf der Außenbahn durch und flankte erneut gefährlich. Taylor rutschte vorbei und auch Piossek verpasste. Anstatt zu klären sprang der Ball Pfügler vom Fuß und landete beim liegenden Taylor, der den Ball so noch knapp am Kasten vorbei schob.
Burghausen konnte immer mehr Druck aufbauen, doch in den Strafraum konnten sich die Schwarz-Weißen nicht arbeiten. Und Münster war stets durch weite Bälle auf die schnellen Offensivakteure gefährlich. In der 42. Minute konnte sich Grote wieder durchsetzen und flanken, doch Taylor verpasste haarscharf.
Kurz vor dem Seitenwechsel konnte Burghausen dann die erste Flanke an den Mann bringen. Münster hatte es verpasst, konsequent in die Zweikämpfe zu gehen, so hatte Angelo Hauk auf der rechten Außenbahn eine Sekunde zu viel Zeit und brachte aus dem Stand eine maßgenaue Flanke auf Marco Holz, der unhaltbar für Masuch aus dreizehn Metern per Kopf zum 1:1 Ausgleich vollstreckte.
Nach dem Seitenwechsel wurde es dann kurios. Burghausen versuchte dort weiterzumachen, wo man in der ersten Hälfte aufgehört hatte, doch ein Aussetzer in der Verteidigung hatte fatale Folgen. Burkhardt hatte seinen Gegenspieler auf der Außenbahn passieren lassen, dieser flankte scharf in die Mitte, wo Taylor zu Boden ging. Völlig fassungslos waren die Hausherren, als der Unparteiische den zweiten Elfmeter für den SCP gab, weil Cincotta gezogen haben soll. Grote trat ein zweites Mal an und verlud Loboué, den Mann zwischen den Pfosten des Tores des SV Wacker Burghausen, und erzielte das 1:2.
Nur 120 Sekunden später fiel auf der Gegenseite ein Pfiff. Holz war in den Strafraum gezogen und kam zu Fall. Es gab den dritten Elfmeter der Partie, den Christoph Burkhardt mit ein wenig Glück, Masuch hatte die Ecke geahnt und war dran, zum 2:2 verwandelte.
Es entwickelte sich in der Folge eine hektische Partie in der keines der beiden Teams aufstecken wollte. Doch Burghausen kam dabei etwas besser voran und arbeitete leidenschaftlich. Allerdings war nach wie vor kaum eine Torszene zu sehen. In den Zweikämpfen wirkten die Hausherren viel giftiger und hatten im Mittelfeld immer wieder viel Platz, um ihr schnelles Kurzpasspiel aufzuziehen.
Nach 77 Minuten traf Uwe Wolf, der Trainer des SV Wacker Burghausen, eine fragwürdige Entscheidung. Seine Mannschaft war drauf und dran, den Führungstreffer zu erzielen, da wechselte er den einzigen Stürmer, Henrich Bencik, aus und brachte Innenverteidiger Alexander Eberlein.
Auch die Schiedsrichterentscheidungen blieben fragwürdig. Völlig überraschend gab es nach einer geklärten Ecke der Münsteraner Abstoß, zwei Minuten später bei einem eindeutigen Abstoß wiederum Ecke für die Gäste, die fatale Folgen haben sollte. Stephane Loboué, Burghausens Keeper und Kapitän, war so außer sich, dass er die gelbe Karte kassierte. Anscheinend hatte er gespürt, dass die Fehlentscheidung bitter werden würde. Grote brachte den Ball in die Mitte, wo alle vorbeirauschten. Am zweiten Pfosten sprang der Ball dann von Tobias Schröck aus in die Maschen des eigenen Tores zum 2:3 für die Gäste.
Die Gastgeber rissen nun natürlich auf und warfen alles nach vorne. Münster nutzte dies nur vier Minuten nach dem erneuten Führungstreffer aus. Krohne hatte Fahrt aufgenommen und konnte frei auf das Burghauser Tor zulaufen. Doch statt eigensinnig abzuziehen, blickte er hoch und sah den mitgelaufenen Piossek, der aus acht Metern nur noch ins leere Tor einschieben musste, um den vorentscheidenden Treffer zum 2:4 zu erzielen.
So überwintert der SVW mit der roten Laterne im Gepäck. Münster arbeitet sich nach dem sechsten Spiel in Folge ohne Niederlage weiterhin ins Mittelfeld der Tabelle vor.