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Bielefeld - Aachen: Die Trainerstimmen vor dem Auftaktmatch

Die Fußball-Fans haben diesen Tag schon lange herbeigesehnt. Nun ist endlich die fußballfreie Zeit vorbei, denn mit dem Eröffnungsspiel in der 3. Liga zwischen Arminia Bielefeld und Alemannia Aachen rollt endlich wieder der Ball in einem Pflichtspiel. Das Spiel der beiden ehemaligen Bundesligisten elektrisiert die Massen, denn zwei Aufstiegskandidaten treffen in einer gut besuchten Schüco-Arena aufeinander. Zudem wird das Saison-Auftaktmatch vom WDR am Freitag ab 20.15 Uhr live übertragen.

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Bielefeld - Aachen: Die Trainerstimmen vor dem Auftaktmatch
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Die beiden Trainer, Arminia-Coach Stefan Krämer, aber auch Alemannia-Übungsleiter Ralf Außem gelten beide als entscheidende Faktoren für die jüngste Erfolgswelle ihrer beiden Vereine. Auch wenn Außem den Klassenerhalt nicht mehr schaffen konnte, so ist doch die Aufbruchstimmung zurück, die zum sofortigen Wiederaufstieg führen soll. „DFB.de“ hat mit den beiden sympathischen Übungsleitern über verschiedene Themen gesprochen.
Außem äußert sich ein wenig verhalten, wenn er auf die Rolle des Aufstiegsfavoriten angesprochen wird: „In unserem Fall ist das schwer einzuschätzen. Natürlich zählen Zweitliga-Absteiger immer zum Favoritenkreis. Wir hatten jedoch einen riesigen Umbruch im Kader. Nur sechs oder sieben Spieler sind nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga geblieben. Wir müssen jetzt zunächst einmal wirklich eine Mannschaft werden. Ich habe keine Lust, meine Spieler schon vor der Saison mit irgendwelchen Zielen unter Druck zu setzen. Wir starten in Bielefeld, das wird eine schwere Aufgabe. Danach sind wir alle wieder etwas schlauer.“
Auch Krämer predigt in dieser Thematik vielmehr ostwestfälische Bescheidenheit: „Ich persönlich bin nicht der Typ, der langfristige Ziele ausgibt. Ich will meiner Mannschaft eine Pokalspiel-Mentalität in die Saison mitgeben - das nächste Spiel ist immer das wichtigste. Und so ist auch meine ganz persönliche Lebensplanung, immer nur von Samstag bis Samstag. Und ich sage Ihnen ganz ehrlich: Es kribbelt bei mir, wenn ich an den Auftakt am Freitagabend unter Flutlicht denke. Wir gehen ganz klar mit der Maßgabe ins Spiel, dieses Duell zu gewinnen.“
Krämer ist in der Branche dafür bekannt, dass er sein Team mit größter Akribie auf die anstehenden Aufgaben vorbereitet. Respekt und Anerkennung vor der Leistung des Gegners ist ein ganz wichtiger Aspekt in der Arbeit des gebürtigen Rheinländers, der mit seiner offenen und herzlichen Art in Bielefeld sofort viele Freunde gefunden hat. Anerkennung zollt er dem Zweitliga-Absteiger, wenn er gegenüber „DFB.de“ sagt: „Das ist für mich schon einer der großen Aufstiegsfavoriten. Aber auch Heidenheim, Wehen Wiesbaden, Karlsruhe, vielleicht auch wieder Chemnitz haben die Chance auf einen der ersten drei Ränge. Und dann kommen schon Teams wie Offenbach, Rostock oder Erfurt. Die Liga ist noch stärker geworden.“
Die Ausgeglichenheit der 3. Liga ist vielleicht eine Stärke und Schwäche zugleich. Das kann auch Krämer auf Nachfrage bestätigen: „In der 3. Liga ist das Niveau so ausgeglichen, da entscheiden oft Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage - jede Standardsituation, jeder Fehlpass, jeder verlorene Zweikampf in der gegnerischen Hälfte kann den Ausschlag geben. Aber andererseits kann man in einem Spiel auch jeden Gegner schlagen.“
Irgendwie ist Fußball stets auch eine Erinnerung an die glorreiche Vergangenheit. Traditionsvereine, wie Bielefeld oder Aachen gehören nach dem Wunschdenken mindestens in die Zweitklassigkeit. Krämer ist diesbezüglich jedoch realistisch: „Aber schauen Sie sich die 3. Liga oder die fünf Regionalligen mal an. Das sind insgesamt 110 Vereine, viele davon haben einen großen Namen, der an Zeiten in der Bundesliga erinnert. Jeder will an diese glorreiche Vergangenheit anknüpfen. Wahrscheinlich reichen also nicht einmal fünf Hände aus, um alle aufzuzählen, die ähnliche Ziele haben wie wir.“
Realismus ist ein Gut, welches von Krämer häufig gefordert wird. In Bielefeld sind die Anhänger sehr gefühlsschwankend und ambitioniert. Speziell die etwas älteren Anhänger erinnern sich fast schon wehmütig an die Bundesligazeit zurück, die gerade einmal drei Jahre her ist. Krämer ist kein „Traumtänzer“ und deshalb möchte er den Fans nicht zu große Hoffnungen machen: „Wir haben natürlich eine entsprechende Vergangenheit, die Fans träumen davon. Aber man darf nicht vergessen, dass wir es gerade mal geschafft haben, den krassen Absturz aus der Bundesliga bis ans Ende der 3. Liga zu stoppen. Wir müssen uns Schritt für Schritt entwickeln.“
Für Ralf Außem steht ein völliger Neuaufbau mit seiner Mannschaft an, da es eine große Fluktuation in seinem Team gegeben hat. Deshalb möchte er die Aachener-Mannschaft aus der abgelaufenen Spielzeit nicht mit der jetzigen vergleichen: „Nein, natürlich nicht. Aber eigentlich möchte ich über die vergangene Serie gar nicht mehr groß sprechen. Da lief einfach zu viel falsch, sonst wären wir nicht abgestiegen. Deshalb war dieser Schnitt auch dringend nötig. Die Ansätze jetzt in der Vorbereitung waren in Ordnung. Wir haben zum Beispiel den 1. FC Köln mit 1:0 besiegt. Aber was heißt das schon? Testspiele und Meisterschaftspartien kann man in keiner Weise miteinander vergleichen.“
Das Ziel ist es von den Kaiserstädtern gewesen, dass mit erfahrenen Spielern das Gerüst des Teams aufgebaut werden soll. Die bundesligaerfahrenen Sascha Rösler und Albert Streit gelten als die Taktgeber im Mittelfeld der Alemannia. Außem beurteilt die Bedeutung der beiden Hoffnungsträger: „Das sind natürlich zwei wichtige Spieler, von denen wir uns viel erwarten. Aber nur mit den beiden funktioniert es nicht. Wir brauchen als Gegenpart auch junge, hungrige Jungs. Davon haben wir ebenfalls einige im Kader, die hoffnungsvolle Ansätze zeigen. Andererseits ist es doch klar, dass ich stark auf die Achse Stehle, Olajengbesi, Streit, Rösler, Demai und Borg baue. Da haben fast alle Zweitliga-Erfahrung, das sind gestandene Spieler.“
Über den Premierengegner aus Bielefeld erklärt der eloquente Coach: „Das ist sehr schwer zu sagen. Auch bei Bielefeld hat man in den vergangenen Wochen einige Veränderungen vorgenommen. Das ist ebenfalls ein Traditionsverein, der häufiger als wir in der Bundesliga gespielt hat. Da ist die Erwartung ebenfalls entsprechend hoch. Die Saison wird mit 38 Spieltagen ein Marathon, da wird einiges passieren.“
Ruhe und Gelassenheit wird auch von Krämer propagiert, der ganz bewusst keinen Druck auf seine Mannschaft aufbauen möchte. So ist zumindest die Äußerung gegenüber „dfb.de“ zu interpretieren: „Das sehe ich ganz genauso. Wir müssen die Ruhe bewahren, auch wenn es mal nicht so gut läuft. Die Mannschaft braucht Zeit und Vertrauen. Jeder wird mal in eine problematische Phase kommen. Die Summe der richtigen Entscheidungen wird nachher bestimmen, wer seine Ziele erreichen kann.“

Quelle: dfb.de

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