Aufbruch der Kickers
Stets standen sie im Schatten des Stadtrivalen VfB. Trotzdem haben die Stuttgarter Kickers gehörigen Anteil an den großen Erfolgen des Rivalen aus Cannstatt. Bis heute zählen die Bundesligaspielzeiten in Degerloch 1988/89 sowie 1991/92, sowie natürlich das Pokalfinale gegen den Hamburger SV, welches nach einem tollen Kampf 1987 mit 1:3 verloren wurde zu den größten sportlichen Erfolgen des Stadtteil-Vereins, der oft nur von wenigen Tausend Zuschauern unterstützt wird. Heute fristen die Kickers ein tristes Dasein in der Regionalliga Süd und belegen derzeit den ersten Tabellenplatz.
Datum der Veröffentlichung: 18.02.2012 15:08 Uhr | Autor: Henning Klefisch
Natürlich war auch hier der langjährige Verbleib im deutschen Profifußball mit einem großen finanziellen Engagement von bestimmten Geldgebern eng verbunden. Bei den Kickers war dies Axel Dünnwald-Metzler, der dem Verein jahrelang als Präsident vorstand und mit seinen Finanzspritzen Profifußball erst ermöglichte.
Nachdem bis 1974 nur in der Oberliga und Regionalliga gekickt wurde und keine nennenswerten Pokale geholt wurden, ging es ab 1974, der Neugründung der zweiten Bundesliga so langsam aufwärts mit dem Siegeszug der „Blauen“, der sich nicht nur primär im sportlichen Siegeszug wiederspiegelte, sondern vielmehr einen gewissen Respekt und Anerkennungsbonus bei der übermächtigen Konkurrenz hervorrief. Zwischen 74 und 87 entwickelte sich der Verein zu einem Stammgast der zweithöchsten deutschen Spielklasse, bevor parallel zum vielumjubelten Bundesliga-Aufstieg im Jahr 1987 der spektakuläre Einzug in das DFB-Pokal-Finale gelang. Schon damals war erkennbar, über welch einen Talentpool der chronisch klamme Verein verfügte. Transfererlöse, die die Existenz über viele Jahre lang sichern konnte und immerhin bis 2001 das Überleben im deutschen Profifußball sicherte. 2001 erfolgte, auch aufgrund von finanziellen Problemen der Abstieg in den Amateurfußball, von dem sich der Verein bis heute nie so richtig erholt hat. Seither ist die Regionalliga Süd die neue sportliche Heimat der Degerlocher geworden. Die rühmliche Ausnahme auf die sportlich schlechte jüngste Vergangenheit war die Saison 2007/08, in der der Aufstieg in die 3. Liga gelingen konnte. Allerdings dauerte dieses Gastspiel nur ein Jahr. Als Tabellenletzter gab es den Abstieg in die Viertklassigkeit.
Es ist jedoch damit zu rechnen, dass der fähige Trainer Dirk Schuster die äußerst talentierte Mannschaft in der näheren Zukunft womöglich schon in diesem Sommer zurück in den bezahlten Profi führen kann. Zuzutrauen ist es ihm definitiv. Auf Dauer kann es nicht der Anspruch des 3. der ewigen Zweitliga-Tabelle sein, sich mit den Zweitvertretungen diverser Profivereine zu messen. Von der Infrastruktur und vor allem historisch bedingt, sollten die Kickers zumindest langfristig den Anspruch haben, in der 2. Bundesliga zu spielen. Möglicherweise gibt es bald ein verstärktes Engagement der finanziell potenten Stuttgarter Wirtschaft und sie zeigen auch im Sponsoring ein Herz für den Klub hinter dem VfB in Baden-Württembergs Landeshauptstadt.
Quelle: stuttgarter-kickers.de
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