Viel gewinnen und viel zu verlieren
Allerdings hat Arminia drei Zähler mehr auf der Habenseite, weshalb Osnabrück zum Siegen fast schon verdammt ist, zumal die Verfolger Preußen Münster und der 1. FC Heidenheim alles dafür tun werden mit der maximalen Ausbeute von sechs Zählern in die restliche Saison zu gehen. Osnabrück muss das Spiel in der ausverkauften Schüco-Arena unter allen Umständen gewinnen. Ein Münsteraner-Auswärtssieg bei der Spielvereinigung Unterhaching könnte die „Lila-Weißen“ bereits auf den undankbaren vierten Tabellenplatz herabrücken. Nur einen Punkt Vorsprung haben die Wollitz-Schützlinge vor diesem Spieltag. Nach Wollitz` Spekulation muss einer aus dem „magischen Dreieck“ auch in der nächsten Spielzeit den Drittligastatus beibehalten, denn Wollitz sagt über den derzeitigen Spitzenreiter: „Karlsruhe packt es. Die haben den besten Kader.“
„Ich lasse die Spieler in Ruhe“
Wollitz ist in diesen Tagen überaus konzentriert und lässt die Übungseinheiten ohne eine intensivere Kommentierung passieren. Seine Begründung dafür lautet wie folgt: „Es geht doch jetzt nicht mehr um Details. Ich lasse die Spieler in Ruhe.“ Für Wollitz scheint vor diesem alles entscheidenden Duell absolut klar zu sein: „Es kommt darauf an, wer seinen Stärken mehr vertraut. Der Mutigere wird das Spiel gewinnen.“
Wollitz als großer Motivator
Wollitz gilt vielleicht neben Jürgen Klopp als der größte Motivator im deutschen Fußball. Leidenschaft und Emotionen sind Eigenschaften, die ihn zu dem gemacht haben, was er nun ist. Ein anerkannter Trainer, der bei Spielern und Fans beliebt ist. Es gibt wahrscheinlich kaum einen Trainer, der authentischer ist als dieser Wollitz, der in Osnabrück sein berufliches und privates Glück gefunden zu haben scheint. Viel wird erzählt. Auch viel Unwahres über den Ex-Profi, der durch markige Aussagen häufig polarisiert. Zuletzt kam ein Gerücht auf, dass er erzählt habe, sein Team werde in Bielefeld ohnehin gewinnen. Nun stellt er das klar, wenn er sagt: „Wo kommt das denn her?“ Das ist doch wieder eine von diesen Störungen von außen. Ich sage gar nicht, dass wir gewinnen. Ich sage nur, dass wir gewinnen wollen. Und ich sage, dass wir sicher nicht so einfach verlieren in Bielefeld.“
Ein Spiel für die Geschichtsbücher
Es dürfte schon jetzt eindeutig feststehen, dass dieses Spiel in die Fußball-Geschichtsbücher eingehen wird. Bielefeld kann und will den Sieg vor heimischen Publikum, um den langersehnten Aufstieg in die Zweitklassigkeit zu wahren. Das letzte Spiel in Burghausen wäre dann ohne besondere Relevanz. Osnabrück möchte zumindest den dritten Platz bewahren. Noch lieber jedoch wollen die Lila-Weißen den direkten Aufstieg schaffen. Von einem Heimsieg gegen die bereits abgestiegenen Aachener gehen die Osnabrücker fest aus. Es gibt viel zu gewinnen, aber ebenso viel zu verlieren. Es ist davon auszugehen, dass auch Osnabrück bei einem Auswärtssieg in Bielefeld sich diesen wichtigen zweiten Tabellenplatz nicht mehr nehmen lassen wird. Zu groß ist die Motivation und Ambition wieder in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Für Wollitz scheint im Gespräch mit dem „Westfalen Blatt“ derweil klar zu sein: „Einen Favoriten gibt es nicht. Für Arminia ist es schwieriger als für uns. Ich möchte nicht am letzten Spieltag nach Burghausen müssen. Die schenken nichts ab, sowas gibt es nicht mehr.“ Und er weiß, dass in diesem Spiel nicht nur körperlich enorm viel verlangt wird: „In so einem Spiel, kann ein Fehler brutale Folgen haben. Es wird für beide schwierig, das durchzuziehen, was man sich vorher im Kopf zurecht gelegt hat.“
Arminia vs. Osnabrück: Siegen oder aus dem Aufstiegsrennen fliegen
Viele Fußballinteressierte werden am kommenden Samstag ab 13:30 Uhr den Fokus auf das Drittligaspiel zwischen Arminia Bielefeld und dem VfL Osnabrück legen. Grund dafür ist die Tatsache, dass in diesem Match zumindest eine Vorentscheidung im Aufstiegskampf fallen kann. Wenn Arminia sein Heimspiel gegen den Rivalen tatsächlich gewinnen sollte, dann ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga bereits perfekt. Osnabrück kann mit einem Auswärtssieg hingegen den Relegationsplatz festigen und sich vor dem letzten Spieltag noch alle Optionen offen halten tatsächlich den zweiten und damit direkten Aufstiegsplatz ergattern zu können. Osnabrücks-Trainer Claus-Dieter Wollitz geht derweil von einem Duell auf Augenhöhe aus.
Datum der Veröffentlichung: 10.05.2013 19:44 Uhr | Autor: Henning Klefisch
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Quelle: westfalen-blatt.de
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