Aus insolvenzrechtlichen Gründen verlieren die Dauerkarten beim finanziell angeschlagenen Drittligisten Alemannia Aachen mit sofortiger Wirkung ihre Gültigkeit. Das bestätigte der Verein. Betroffen sind alle Tickets sowohl im Stehplatz- als auch im Business-Bereich und den Sponsoren-Logen. Laut Angaben sind die Dauerkarten wie eine Vorkasse zu bewerten. Die Zahlung erfolgte vor Insolvenzantragsstellung, die dafür fällige Leistung soll aber zum großen Teil erst nach Insolvenzantrag erfüllt werden. „Wir müssen uns an die Gesetze halten und haben keinen Spielraum“, sagt Sanierungs-Geschäftsführer Michael Mönig.
Ein wesentlicher Grundsatz der Insolvenzordnung ist es, dass alle Gläubiger, die berechtigte Ansprüche gegen die Alemannia Aachen GmbH aus der Zeit vor Insolvenzantragsstellung haben, gleich behandelt werden müssen. Daraus folgt, dass der Dauerkartenbesitzer genauso behandelt werden muss, wie zum Beispiel der Lieferant von Waren, dessen Lieferung vor Insolvenzantrag bei der Alemannia ankam, die Rechnung aufgrund der Zahlungsunfähigkeit des Vereins aber bis heute nicht bezahlt werden kann. Alle Verbindlichkeiten, die vor Insolvenzantrag gegenüber der Alemannia Aachen GmbH entstanden sind, dürfen derzeit nicht bedient werden.
Um den Schaden für die Anhänger so gering wie möglich zu halten, können die Fans nun selber zu bestimmen, wie viel ihnen eine neue Dauerkarte für die verbleibenden acht Heimspiele wert ist. „Wir hoffen auf die Solidarität unserer Fans“, so Mönig. Aus dem Erlös dieses Verkaufs sollen der Kader mitfinanziert werden.
Aachen: Dauerkarten verlieren Gültigkeit
Insolvenzrechtliche Prüfung ergab, dass die Jahrestickets ab sofort nicht mehr gültig sein dürfen - Fans dürfen in der Restrunde selbst über die Preise der Dauerkarten bestimmen.
Datum der Veröffentlichung: 12.12.2012 12:10 Uhr | Autor: MSPW
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