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Doch die Niederlage gegen die Adlerträger ist aufgearbeitet und der Fokus liegt nur noch auf dem kommenden Gegner. In Panik ist man sowieso nicht ausgebrochen. "Wir hatten schon in der Vergangenheit immer wieder mal schwierige Phasen, daher ist die Situation nicht neu für uns. Ergebnisse sind Fakten, die können wir nicht wegdiskutieren. Wichtig ist immer, dass wir die Ruhe bewahren – das gilt aber auch dann, wenn wir dreimal in Folge gewonnen hätten. Wir werden unsere sachliche und seriöse Herangehensweise nicht ändern, eine klare Analyse hilft am meisten.“, so Walter Kogler, der Cheftrainer der Wiesbadener. Allerdings nahm er vor der Partie gegen die Thüringer seine Mannschaft in die Pflicht. "Wir müssen Dinge verbessern und die Fehler minimieren. Dabei dürfen wir den Glauben an unsere Stärken nicht verlieren. Es war ja nicht so, dass wir in Münster chancenlos waren, sondern wir waren nach der 2:1-Führung auf einem guten Weg. Der Foulelfmeter, der zum 2:2 führte, war der Knackpunkt, und das späte dritte Gegentor hat dann so richtig wehgetan. Uns fehlten zuletzt diese absolute Verbissenheit und der konsequente Wille. Diese fehlenden 10 Prozent sind genau das, was am Ende das Ergebnis ausmacht“, analysierte SVWW-Cheftrainer Marc Kienle, weist aber auch daraufhin: „Wir sind trotzdem nicht meilenweit von der Konkurrenz entfernt und können das Ganze gut einordnen. Wir hatten in den letzten drei Spielen auch unsere Chancen, um in jeder Partie zurückzukommen. Anderseits haben wir eben zu viele Fehler gemacht, um diese engen Spiele für uns zu entscheiden.“
Allerdings ging der Fußballlehrer noch einmal auf die Erwartungen von seiner Mannschaft ein und nahm zum vermeintlichen "Aufstiegs-Favoriten"-sein Stellung. "Das ist ja eine Rolle, in die wir reingedrängt wurden. Natürlich auch, weil wir einige Dinge richtig gemacht haben. Wir zählen zu dem Kreis von acht, neun Mannschaften, die oben mit dabei sein wollen. Alles liegt wie erwartet dicht beieinander – und so wird es wohl bis zum Schluss bleiben. Wir müssen jetzt alle daran ziehen, um mit einem positiven Erlebnis in Form von drei Punkten gegen Erfurt wieder zurück in die Spur zu kommen. Dann sind wir wieder da.“
Walter Kogler und seine Truppe kommen jedoch mit breiter Brust in die hessische Hauptstadt, auch wenn der Sieg gegen Holstein Kiel schwer erkämpft war. "Es war ein sehr enges Spiel. Kiel war sehr stark, das haben wir im Vorfeld gewusst. Die Kieler waren heute in der Lage, uns schwer ins Spiel kommen zu lassen. Letztendlich war es für uns ein Sieg der Moral, da die Mannschaft immer weitergekämpft hat, auch wenn nicht alles optimal gelaufen ist.“
Philipp Klewin, der Keeper RWEs, stimmte seinem Trainer zu und resümierte das Spiel gegen die Störche ebenbfalls noch einmal. "Wenn man durch drei Standardtore gewinnt ist das vielleicht nicht immer ganz so verdient, aber wenn man das Spiel im Gesamten betrachtet kann man sagen, dass die Kieler auch nicht mehr Torchancen hatten. Am Ende hatten sie nochmal Eine, die zum Ausgleich geführt hätte, aber da war ich einmal da. Ansonsten wurde ich heute nicht viel geprüft und daher geht das heute so in Ordnung. Heute haben wir wieder gut aus einer Viererkette heraus gespielt, aber das ist auch immer das Tagesgeschäft, wo die Tagesform entscheiden kann. Heute lief Alles insgesamt gut und wir haben kaum Chancen zugelassen. Wenn man drei Chancen zulässt, ist das okay. Zwei davon waren drin, eine hole ich heraus, aber auf 90 Minuten gesehen, sind drei Chancen doch recht wenig. Schön für uns und nun nehmen wir die drei Punkte mit."
Doch insgesamt ist man bei RWE mit dem Start einverstanden. "Wir können nicht ganz unzufrieden sein", sagte Walter Kogler vor der Abreise nach Wiesbaden. "Allerdings hätten es ein paar Punkte mehr sein können. Wir sind in einer guten Ausgangsposition und wollen den Rückstand nach oben verringern!", ist nun die Marschroute für das Spiel am Freitag klar.
Doch den Gegner unterschätzt man trotz drei Niederlagen in Folge nicht. "Vor der Saison war Wehen einer der Aufstiegsfavoriten, hat zuletzt aber etwas abgebaut!", umschreibt Erfurts Innenverteidiger Stefan Kleineheismann den Gegner.
Einen wirklichen Favoriten konnte der Defensivspezialist noch nicht ausmachen. "Ausreißer wie im letzten Jahr mit Heidenheim oder RB Leipzig gibt es in dieser Saison in dieser engen Liga nicht. Wer am konstantesten spielt, wird am Ende oben stehen."
Bis auf die beiden Ausfälle André Laurito und Juri Judt kann Walter Kogler morgen aus dem Vollen schöpfen. "Wir haben zwei, drei Varianten und warten das Training der nächsten beiden Tage ab."
Auf Wiesbadener Seite kehrt José Vunguidica zurück. Dieser war bei der Partie gegen Münster mit der angolanischen Nationalmannschaft unterwegs. "Joe freut sich wie alle anderen Spieler auf den Einsatz am Freitagabend, und wir sind froh, dass er wieder dabei ist.“, so Kienle.
Anpfiff in der Wiesbadener BRITA-Arena ist am kommenden Freitag, den 12. September 2014, um 19 Uhr.