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Welche taktische Aufstellung er aufbieten wird, ließ der Fußballlehrer derweil noch ungewiss. "Ich weiß noch nicht, mit welchen System wir gegen Erfurt spielen werden. Thiago Rockenbach ist sicherlich wieder eine Überlegung. Er zeigt sich wieder im Training, lässt sich nicht hängen – genauso wie Timo Röttger und Clemens Fandrich."
Über den Fakt, dass bei den Rot-Weißen drei Stürmer ausfallen, ist man sich in Leipzig im Klaren. Doch trotzdem unterschätzt man den kommenden Gegner keinesfalls. "Natürlich fehlen bei Erfurt drei Stürmer. Ich mache mir jedoch keine Hoffnungen, dass wir durch die Ausfälle ein leichteres Spiel haben. Denn eins ist klar: Wer wie Erfurt in Münster 3:1 führt, der bringt richtig Qualität mit! Und die Spieler, die die Ausfälle kompensieren werden, haben bis gestern keine Rhythmische Sportgymnastik betrieben. Das ist der große Unterschied in der 3. Liga. Der Kader ist einfach breiter."
Auch Tim Sebastian, der Abwehrakteur der Rasenballsportler, sieht dies ähnlich und erklärte auf der dierotenbullen.com: "Dass bei Erfurt die drei gefährlichsten Stürmer ausfallen sehe ich nicht als Vorteil. Ganz im Gegenteil. Damit ist RWE unberechenbarer, weil wir nicht wissen, was auf uns zukommt. Deshalb müssen wir hellwach sein! Gegen Erfurt haben wir uns vorgenommen, wieder das Flachpassspiel zu forcieren, weil es für den Gegner schwieriger zu verteidigen ist. Natürlich sind die flachen Bälle auch mit einem höheren Risiko verbunden, weil die Gegner oftmals sehr kompakt stehen und es schwierig ist, die Lücken zu finden. Aber genau diese Pässe haben uns in der Vergangenheit stark gemacht. Außerdem wollen wir dadurch wieder flexibler und unberechenbarer für den Gegner sein und mehr Ruhe am Ball haben – besonders nach Balleroberung. Aber das heißt nicht, dass überraschende Diagonalpässe kein probates Mittel gegen hochverteidigende Viererketten sein können."
Sebastian freut sich bereits auf das Derby und spürt auch die Emotionen im Umfeld. "Man sieht schon anhand der Vorverkaufszahlen, dass es ein sehr emotionales Spiel wird. Erfurt will uns ärgern und versuchen ein Bein zu stellen. Die Mannschaft ist nicht mehr mit dem Team aus der vergangenen Saison zu vergleichen und hat jetzt viel mehr Potential. Der Gegner wird uns alles abverlangen und ist ein richtiger Gradmesser."
Für einen Erfurter Akteur ist die Auswärtsfahrt nach Leipzig eine Rückkehr in die alte Heimat. Jens Möckel, der mittlerweile seit 5 Jahren seine Fußballschuhe in Erfurt schnürt, stammt aus Leipzig. "Die Vorfreude ist auf jeden Fall sehr groß, das ist schließlich meine Heimatstadt. Ich habe mit dem FC Sachsen damals ja auch noch ein Jahr in dem Stadion gespielt und gute Erinnerungen daran. Außerdem lebt meine Familie in Taucha und so bin ich eigentlich ohnehin regelmäßig in der Stadt.", erklärte er dem Leipziger Volksblatt.
Und für Möckel ist auch die Favoritenrolle klar verteilt. "Auch wenn wir schon länger in der dritten Liga sind, ist für mich RB am Samstag klarer Favorit. Die spielen schließlich zuhause, werden viele Zuschauer im Rücken haben. Andererseits kann in dieser Liga auch jeder jeden schlagen – gerade auswärts. Wir wissen um die Offensivqualitäten von RB, ich kenne ja z.B. Carsten Kammlott auch noch aus gemeinsamen Tagen hier in Erfurt. Ich denke, wir müssen vor allem gemeinschaftlich arbeiten, dabei gut stehen und uns auch keine einfachen Fehler leisten."
Auch wenn er Leipzig seine Heimat nannte, ist Möckel gerne in Erfurt. Dies zeigte auch seine Vertragsverlängerung bis 2016. "Ich bin hier allgemein sehr zufrieden – zumal ich ja so in der Nähe meiner Heimatstadt arbeiten kann. Zudem hab ich hier viele Freunde gefunden. Mit der Vertragsverlängerung bis 2016 wollte ich etwas Planungssicherheit, denn man weiß ja nie, was die Zeit so bringen wird."
Die Rot-Weißen werden mit einigen Personalsorgen im Gepäck anreisen. Walter Kogler jedoch sieht dies als Chance für die zweite Reihe. "Ich habe immer gesagt, es wird die Zeit kommen, in der jeder seinen Teil beitragen kann. Nun ging es sehr schnell - und jetzt dürfen auch die anderen Spieler ran", sagte der Österreicher gegenüber der Thüringer Allgemeinen Zeitung.
Und nun will sich einer in den Fokus rücken. Stolze, der 18 Jahre alte Schüler, will von Beginn an auflaufen. Er versucht sich nach eigener Aussage immer zu empfehlen. "Am Ende entscheidet der Trainer, wer spielt." so Stolze in der TA.
Er könnte auch wirklich am kommenden Samstag im hitzigen Derby mit RB Leipzig zu seinem Startelfdebüt kommen, hat er doch gegen Münster ein Tor beigesteuert. Auch sein Trainer hält viel von ihm.
Trotz der Personalsorgen in der Offensivabteilung will Kogler nicht defensiv spielen lassen. "Die Leipziger haben ihre Eigenheiten, auf die man sich einstellen muss, aber wir wollen selber sehr aktiv sein", kündigt der 45-Jährige an.
Diem Angreifer Mijo Tunjic, Aykut Öztürk, beide sind gesperrt, als auch Simon Brandstetter werden definitiv für das Derby ausfallen. Nils Pfingsten-Reddig plagte sich unter der Woche zudem noch mit einem Infekt herum. Der Einsatz des Mittelfeldregisseurs ist daher noch fraglich.
Alexander Zorniger hat kaum mehr personelle Engpässe zu beklagen. Christian Müller ist wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und wäre wieder eine Option, auch wenn es vielleicht noch zu früh wäre. Joshua Kimmich hat auch wieder erstmals mit dem Team trainiert. Einziger definitiver Ausfall ist Tobias Willers, der nach seiner Notbremse in Burghausen die rote Karte gesehen hat.
Anpfiff zum mit Spannung erwarteten Ostderby in der RED BULL Arena in Leipzig ist am kommenden Samstag, den 24. August 2013.