Christian Brandt, der Coach des Jahn, analysierte die Partie: "Ich glaube, die ersten 60 Minuten waren wir die bessere Mannschaft und sind verdient 2:0 in Führung gelegen. Die nächsten 10 Minuten haben wir total die Kontrolle und auch die Konzentration verloren. Daraufhin haben wir auf ziemlich absurde Weise drei Tore kassiert. Wie es halt so ist, es überschlagen sich die Ereignisse und dann gibt es noch eine rote Karte gegen uns. Es ist bitter, die Mannschaft hat viele Dinge richtig gemacht, aber am Ende stehen wir mit leeren Händen da. Nichts desto trotz werden wir den eingeschlagenen Weg weiter gehen. Man hat heute gesehen, das es große Fortschritte gibt im Team, aber die Konstellation reicht noch nicht für ganze 90 Minuten. Im Januar werden wir hart trainieren, so dass es in der Rückrunde vermehrt zu Siegen kommen wird."
In einer Pressemitteilung nahm der Übungsleiter auch noch Stellung zu den Ausschreitungen: "Es ist mir ein wichtiges Anliegen, klarzustellen, dass ich mit meiner Aussage im Bayerischen Rundfunk unmittelbar nach dem Spiel nicht unsere Fans im allgemeinen, sondern explizit den oder die Täter gemeint habe, die unter Ausübung von Gewalt versucht haben, in den Innenraum zu gelangen und dabei den Ordner verletzt haben. Dass meine Aussagen fehlinterpretiert werden konnten tut mir leid. Wir, der Verein und vor allem die Mannschaft, brauchen in der Rückrunde die volle Unterstützung unserer Fans. Das große Ziel Klassenerhalt können wir nur gemeinsam erreichen."
In dieser Pressemitteilung gab auch Christian Keller ein Statement ab: "Was in Unterhaching fanseitig passiert ist, war letztlich der Tiefpunkt eines sportlich miserablen Halbjahres. Emotionen, auch negativer Art, gehören zum Fußball dazu. Aus unseren jungen Fans spricht derzeit die blanke Angst und der tiefe Frust, dass ihr Jahn in der sportlichen Bedeutungslosigkeit zu verschwinden droht und in ihren Augen nichts dagegen getan wird. Dabei darf aber keine Gewalt angewendet oder sogar Menschen verletzt werden. Die Ausschreitungen und die Verletzung des Ordners sind daher nicht zu tolerieren und auf das Schärfste zu verurteilen. Wir versuchen derzeit mit dem verletzten Ordner Kontakt aufzunehmen, um uns aufrichtig bei ihm zu entschuldigen."
Christian Ziege, der Coach der SpVgg Unterhaching, sah die Partie wie folgt: "Ich habe zu meinen Jungs gesagt, dass es sehr aufregend war und ich irgendwann da draußen sterben werde. Die junge Mannschaft macht noch viele Fehler, aber beeindruckend ist, wie sie versuchen sich gegen Niederlagen zu stemmen. Noch beeindruckender ist, dass die Mannschaft letzte Woche 4:0 verloren hat und wir ständig mit diesen Situationen zu tun haben und wir keine Ex-Nationalspieler oder topbezahlte Spieler in unseren Reihen haben, sondern junge Kerle die versuchen sich zu präsentieren und dass die niemals aufgeben. Da muss ich Ihnen ein riesiges Kompliment machen. Ich weiß, dass es schwer wird für Regensburg da unten raus zu kommen, aber man hat gesehen, dass die Mannschaft gewillt ist es zu schaffen. Am Ende des Tages ist es nur Fußball. Entweder man gewinnt oder verliert die Spiele. Bisher hat es mir viel Spaß gemacht. Wir haben eine gute Punkteausbeute für die Vorraussetzungen, die wir haben.
22. Spieltag; SpVgg Unterhaching - SSV Jahn Regensburg (Stimmen zum Spiel)
Der SSV Jahn Regensburg hat den Tiefpunkt der aktuellen Misere erreicht. Nachdem die Mannschaft endlich den Ball im Tor unterbrachte und nach einer Stunde sogar 2:0 führte, reichte der Spielvereinigung Unterhaching eine starke Viertelstunde um das Ergebnis in einen 3:2 Sieg um zu münzen. Im Fanblock kam es ebenfalls zu Ausschreitungen. Der Jahn überwintert auf dem letzten Tabellenplatz, hat nur zwölf Punkte und neun Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Unterhaching konnte sich wieder ein kleines Polster auf die rote Linie zulegen und liegt 5 Punkte über einem direkten Abstiegsplatz.
Datum der Veröffentlichung: 22.12.2014 16:42 Uhr | Autor: Johann Sebastian Künzig
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