Aalen begann mit der gleichen Startaufstellung wie beim befreienden 3:0 Sieg gegen Energie Cottbus. Kiels Trainer Karsten Neitzel musste gegenüber dem 0:0 bei den Stuttgarter Kickers auf den am Oberschenkel verletzten Evseev verzichten. Kegel rückte für ihn ins Team. Beiden Mannschaften war der Wille nach offensivem Fußball anzumerken, Torchancen blieben zunächst jedoch aus. Aalens Morys brachte die KSV-Defensive mit einem Sprint auf der linken Seite in Bedrängnis, fand in der Mitte aber keinen Abnehmer (8.). Kieler Angriffsversuche scheiterten zu Beginn an mangelnder Präzision.
Um die 20. Spielminute herum waren die Gäste klar im Vorteil, weil sich die Gastgeber im Spielaufbau zu viele Fehler leisteten. Drexlers Versuch aus aussichtsreicher Position an der Strafraumgrenze wurde von Czichos geblockt (22.). Der Zweitliga-Absteiger drängte in dieser Phase auf die Führung und sorgte nach 24 Minuten für den ersten Aufreger. Kapitän Schwabl wurde auf der rechten Seite geschickt und brachte den Ball von der Grundlinie genau auf den Kopf von Wegkamp, der zum vermeintlichen 0:1 einköpfte. Schiedsrichter Steffen Mix und sein Assistent entschieden aber, dass der Ball die Auslinie bereits überschritten hatte und verweigerten dem Treffer die Anerkennung. Sechs Minuten später bediente Morys Wegkamp, der Torwart Zentner aus 20 Metern zu einer Parade zwang.
Kiel hatte zweitweise Probleme aus der eigenen Hälfte zu kommen und spielte gelegentliche Konter nicht gut aus. Erst zehn Minuten vor der Pause stabilisierten sich die Gastgeber und hielten die Aalener jetzt zumindest vom eigenen Tor fern. Ein ungenauer Rückpass von Czichos auf Zentner sorgte noch einmal für Gefahr vor dem Kieler Tor (39.), ehe eine Minute später auf der anderen Seite das überraschende 1:0 fiel. Ein Pressschlag auf der linken Seite landete am Sechzehner bei Fetsch, der sich den Ball unbedrängt zurechtlegen konnte und mit links abzog. Das Tor stellte den Spielverlauf auf den Kopf und beendete Holsteins Torflaute nach zwei Spielen ohne eigenen Treffer. Bis zum Halbzeitpfiff passierte nichts mehr.
Zum zweiten Durchgang wechselte Neitzel trotz der Führung doppelt. Für Heider und Wirlmann kamen Siedschlag und Schäffler. Letzterer hatte mit einem Distanzschuss genau in die Arme von Bernhardt die erste halbwegs gefährliche Aktion nach dem Seitenwechsel (53.). Die Partie war jetzt ausgeglichen, aber weiter ereignisarm. Nach 59. Minuten bekam der zweite Einwechselspieler, Siedschlag, einen Klärungsversuch des eigenen Mitspielers aus kurzer Entfernung ins Gesicht. Nach kurzer Behandlung konnte der Mittelfeldspieler aber weitermachen. Der VfR kam erst Mitte der zweiten Halbzeit wieder mehr in der Offensive zum Zug. Ein Freistoß aus dem Halbfeld von Welzmüller kam dem Tor der Kieler nah, wurde aber per Kopf geklärt (69.). Kurz danach setzte Drexler eine Direktabnahme knapp vorbei (70.).
Eine viertel Stunde vor Spielende hatte Kiel die große Gelegenheit zur Vorentscheidung. Lewerenz spielte auf Kegel, dessen Schuss geblockt wurde. Der Ball prallte auf der rechten Seite zu Fetsch, der freistehend Bernhardt anschoss und das 2:0 verpasste. Auf der Gegenseite tunnelte Drexler Lewerenz im Strafraum und schoss genau in die Arme von Zentner (78.). Acht Minuten vor Schluss stellte VfR-Trainer Vollmann defensiv auf eine Dreierkette um und brachte Ex-Holstein-Spieler Müller für Innenverteidiger Barth. Die Maßnahme brachte Kiel mehr Platz in der Offensive. Lewerenz verzog nach Anspiel von Kegel deutlich, im Nachgang scheiterte Siedschlag an Bernhardt (85.). Die letzte Chance hatten die Gäste. Der aussichtsreiche Freistoß von Ojala landete jedoch bei Zentner (88.). Danach endete eine insgesamt unspektakuläre Begegnung vor 4238 Zuschauern im Kieler Holstein-Stadion.
Nach zwei sieglosen Spielen in Folge fährt Kiel wieder einen Dreier ein und zieht in der Tabelle am VfR vorbei. "So ist manchmal Fußball. Die letzten beiden Wochen haben wir sehr gut gespielt und schlechte Ergebnisse erzielt und heute schlecht gespielt und ein gutes Ergebnis eingefahren", resümierte Trainer Karsten Neitzel nach dem Spiel. Sein Gegenüber Peter Vollmann sprach gegen seinen Ex-Verein von einer unglücklichen Niederlage: "Ich habe ein Spiel gesehen, das im ersten Durchgang spielerisch an uns gegangen ist und im zweiten Abschnitt ausgeglichen war – insgesamt ein Unetnschieden-Spiel. Für uns ist das sehr ärgerlich, aber das müssen wir schnell abhaken und daraus lernen."
Siegtorschütze Fetsch war der Spielverlauf egal: "1:0 gewonnen und fertig. Der Sieg ist das Wichtigste und wie wir jetzt im Endeffekt gespielt haben oder wie das spielerisch gelaufen ist, fragt im Nachhinein eigentlich keiner mehr. Wir wissen, dass das nicht das ist, was wir können, aber die drei Punkte sind das Wichtigste." Aalen-Stürmer Morys bewertete das Ergebnis naturgemäß anders: "Wir haben das in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht. In der zweiten Halbzeit war es ein Hin und Her, aber wenn man das ganze Spiel sieht, haben wir es nicht verdient zu verlieren." In der anstehenden Englischen Woche reist Holstein Kiel am Dienstag zum Ostseederby nach Rostock. Aalen empfängt am Mittwoch den 1.FC Magdeburg.
1:0 – Kiel besiegt den VfR Aalen – Spielbericht + Bilder
Holstein Kiel hat nach zuletzt zwei unglücklichen Spielen wieder in die Spur gefunden. Mit 1:0 gewannen die Störche ihr Heimspiel gegen den VfR Aalen. Die Gäste von der Ostalb bestimmten im ersten Durchgang die Partie, verpassten aber die Führung und kassierten in der 40. Minute den Treffer des Tages durch Mathias Fetsch. Durch die Niederlage rutscht der VfR mit weiterhin 32 Punkten auf den zwölften Tabellenplatz ab, während Kiel mit nun 34 Punkten auf den elften Rang klettert.
Datum der Veröffentlichung: 27.02.2016 16:54 Uhr | Autor: Marius Heyden
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Daten zum Spiel
Anstoß: 27.02.2016 um 14.00 Uhr (27. Spieltag 2015/16)
Ergebnis: 1 : 0 (1:0)
Tore: 1:0 Fetsch (40.)
Holstein Kiel: Zentner - Herrmann, Sigurbjörnsson, Czichos, Kohlmann - Lewerenz, Wirlmann (46. Siedschlag), Kegel (89. Weidlich), Schnellhardt - Heider (46. Schäffler), Fetsch
VfR Aalen: Bernhardt - Schwabl, Barth (82. Robert Müller), Neumann, Menig - Kotzke (71. Ojala), Welzmüller, Kartalis - Drexler - Wegkamp, Morys
Zuschauer: Steffen Mix (Abtswind)
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