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Zur Freude und zur Entspannung war allerdings kaum Zeit. "Wir hatten eine kurze, aber intensive Vorbereitungsphase. Die Vorfreude oder Euphorie nach dem Aufstieg hat sich schnell entladen. Die Jungs haben ordentlich gefeiert, sind aber auch mit viel Ehrgeiz und Motivation direkt wieder in die Arbeit eingestiegen. Alle haben schnell gemerkt: Da ist richtig was zu tun. Wir wollen ja auch mit der Stammelf der Vorsaison jetzt den nächsten Schritt gehen, müssen gleichzeitig die Neuzugänge integrieren und entwickeln. Sicher ist der Sprung von der U19 in eine Profiliga kein leichter.“
Was es braucht, um in der dritthöchsten Spielklasse zu bestehen, ist dem Fußballlehrer klar. "Unser erster Schritt muss ein, dort anzukommen und in den Zweikämpfen auch mit erfahrenen Zweitligaspielern zu bestehen. Der zweite Schritt ist dann, diese auch zu gewinnen.“
Der Anspruch an das Nachwuchsleistungszentrum ist zudem klar. "Es ist die Ausbildung auf bestmöglichem Niveau. Da sind wir jetzt und das wollen wir ganz sicher nicht als kurzen Einblick in die Liga verbuchen. Vielmehr wollen wir ein langfristiges Ausbildungsprojekt für unsere Top-Talente starten, die jetzt die Möglichkeit haben, sich noch enger am Bundesligateam zu entwickeln.“
Das es ausgerechnet zum Auftakt gegen Arminia Bielefeld geht, die einen starken Kader haben, sieht Schmidt als Vorteil. "Das ist genau der richtige Kracher zum Auftakt. Der Fall ist klar: Da kommt der Klassenprimus, der Aufstiegsfavorit Nummer eins für mich. Bielefeld hat viele Spieler nach dem Abstieg halten können, den Trainer halten können, der vor zwei Jahren noch erste Liga trainiert hat und nochmal Qualität dazubekommen. Da kommt Klasse auf allen Ebenen. Das ist genau der Gegner, den wir jetzt brauchen!“
In Bielefeld hingegen ist man besonders heiß auf den Auftakt und will mit einem Sieg die Aufstiegsambitionen unterstreichen. Die Vorbereitung stellte Cheftrainer Norbert Meier bereits zufrieden. “Alle haben voll mitgezogen, wir haben gute Ergebnisse in den Testspielen erzielt, aber letztlich kannst du dir da auch nichts von kaufen! In der Vorbereitung probiert man noch viel aus, versucht sich als Mannschaft zu finden, jetzt zählen wieder die Ergebnisse”, so Meier.
Die Favoritenrolle stört den bundesligaerfahrenen Trainer kaum. “Es ist schön, dass uns etwas zugetraut wird, aber wir können uns davon nichts kaufen. Als Absteiger ist es normal, dass man erstmal zu den Favoriten gezählt wird. Für uns ist es wichtig Woche für Woche unsere Leistung abzurufen. Wir wollen guten und erfolgreichen Fußball spielen. Wir wollen entspannt und mit einem guten Gefühl die Aufgabe Mainz 05 II angehen.”
Dass die Partie gegen die Zweitbesetzung des Bundesligisten nicht leicht wird, ist dem Übungsleiter der Arminen auch klar. “Die Jungs sind alle jung und technisch top-ausgebildet, die sollte man auf jeden Fall nicht unterschätzen. Der ganze Verein hat sich mittlerweile in der nationalen Spitze etabliert und eine gute Entwicklung genommen. Man weiß bei U23-Mannschaften nie genau, wer jetzt spielt. Das wird auf jeden Fall ein enges Spiel!”
Samir Arabi, der sportliche Leiter der Arminia meldete sich ebenfalls zu Wort und erklärte, dass der Umbruch gewollt sei, die Kaderplanung jedoch ist noch nicht beendet. “Wir sind da mit dem Trainerstab und der Geschäftsleitung in ständigem Austausch und machen uns fortlaufend Gedanken. Wir ticken da alle auf einer Wellenlänge und haben konkrete Ideen zu der Entwicklung des Kaders, aber es muss eben auch passen – wir werden nicht wahllos agieren.”
Auch Arabi erwartet eine schwere Aufgabe. “Viele Mainzer Spieler laufen das erste Mal in der dritten Liga auf, die werden alles geben. Das wird nicht leicht.”
Personell muss Norbert Meier vorerst nur auf den langzeitverletzten Manuel Hornig und den frisch operierten Tom Schütz verzichten. Die zuletzt noch angeschlagenen Müller, Burmeister und Kluge hingegen konnten wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen.
Auf Mainzer Seite fehlen wahrscheinlich Kai Pröger, der nach wie vor mit einer Schnittwunde aus dem Testspiel gegen Jablonec kämpft, Tobias Schilk bekam am Donnerstag einen Ball gegen den Kopf und klagte über Übelkleit. "Beide sind zumindest fraglich für Samstag, sonst sind alle topfit und gesund. So langsam stellt sich auch bei den Jungs das Kribbeln ein, wir sind bereit für die 3. Liga!“, so der FSV-Coach abschließend.
Anpfiff in Mainz ist am kommenden Samstag, den 26. Juli 2014, um 14 Uhr.