Problemverein Münster

Veröffentlicht: 30.04.2024 06:45 Uhr | Autor: Henning Klefisch | Bild: | Quelle: westline.de

Bei Preußen Münster lenken die vielen, unnötigen Nebenkriegsschauplätze vom Sportlichen ab. Dies ist eine extrem gefährliche Entwicklung, denn die Preußen liegen nur noch einen mageren Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz.

Auch das 1:1 Unentschieden im Heimspiel gegen den direkten Abstiegskonkurrenten aus Wehen-Wiesbaden kann die Stimmung im kritischen Münsteraner Umfeld nicht wirklich heben. Dafür war das Spiel gegen den verunsicherten Kontrahenten aus dem Taunusstein von Münsteraner Seite schlichtweg zu schwach. Ein weiteres Ärgernis gab es aus Münsteraner Sicht im Hinblick auf den Rasen, zu dem sich Wehen-Coach Peter Vollmann wie folgt äußerte: „Das ist eine Pferdekoppel, auf der kann man nicht besser Fußball spielen.“ Diese markigen Worte beschrieben das Spielfeld sehr genau, denn beim Spielfeld im Preußenstadion handelte es sich um eine Mischung aus Erde und Rasenfetzen. Für ein technisch sauberes Spiel war diese Spielfläche absolut unbrauchbar.
Daher scheint in diesen aus SCP-Sicht trüben Tagen sportlich und strukturell einiges schief zu laufen. Zumindest die treuen Fans unterstützten ihr Team, so gut es irgendwie ging. Der Support durch die in den letzten Wochen und Monaten gespaltene Anhängerschaft war so gut, wie schon lange nicht mehr. Dennoch gab es ein Pfeifkonzert zur Halbzeitpause. Dies war eine gerechte Reaktion des Publikums, denn nach 20 Minuten stellte das Team von Pavel Dotchev ihr Spiel ein und agierte unheimlich passiv.
Was jedoch besonders frappierend war, war die Tatsache, dass einzelne Spieler sich von den treuen, aber auch unheimlich kritischen Fans auspfeifen mussten, wie im Fall Fabian Hergesell, der von einigen Tribünenbesuchern im Sitzplatzbereich mit der „Huckle-Forderung“ konfrontiert wurde. Eine absolute Respektlosigkeit dem eigenen Spieler gegenüber, der auch in anderen Bereichen des Stadions mit Unmutsbekundungen klar kommen musste. Derweil begleitete der gefeierte Publikumsliebling Patrick Huckle zusammen mit Co-Trainer Manier die Begegnung. Dass er dabei extrem emotional agierte und dadurch das Publikum bewusst oder unbewusst auf seine Seite zog, war sehr unglücklich. Das Krux an der ganzen Geschichte war jedoch, dass der Gescholtene Hergesell zu den wenigen konstant guten Spielern im Preußen-Dress gehörte, der mit solider Zweikampfführung und guter Spieleröffnung die notwendige Ruhe ins Spiel bringen konnte.

SCP-Trainer Pavel Dotchev äußerte sich hingegen zum Thema Huckle: „Ich weiß, dass Patrick Huckle beliebt ist bei den Fans. Doch Fabian hat im Moment insgesamt die Nase vorn.“ Genau dieses Thema bot nach dem Spiel auch reichlich Diskussionsstoff, als die komplette Mannschaft nach einer kurzen Beratung diskutierte, letztlich dann doch zu den Fans zu gehen. Viele Argumente sprachen just in diesem Moment dagegen. Vor allem die Tatsache, dass sie „sich nicht beschimpfen lassen müssen“, wie einige Spieler enttäuscht erklärten.
Ein Problem, welches extrem existent war, sollte vom Platzwart beseitigt werden. Es scheint jedoch klar, dass das lädierte Spielfeld bis Dienstag nicht mehr zu retten sein wird. Vielleicht würde es helfen, wenn eine Delegation der Fraktion „Rasenplatz Preußenstadion nicht erneuern“ zu einer intensiven Ortsbesichtigung eingeladen wird, damit eine vernünftige Lösung getroffen wird. Dann wäre zumindest eine Baustelle geschlossen.

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