In der 3. Liga bleibt es nicht nur sportlich spannend

Veröffentlicht: 05.05.2024 11:32 Uhr | Autor: NP | Bild: dfb.de | Quelle: 3-liga.com

Die 3. Liga stellt bekanntermaßen so etwas wie das Problemkind des deutschen Profi-Fußballs dar – aufgrund der vergleichsweise hohen Kosten und der geringen Fernseh- und Zuschauereinnahmen neigen vor allem die ambitionierten Klubs schnell einmal dazu, sich in finanzieller Hinsicht deutlich zu verheben. Derzeit kämpfen mit Alemannia Aachen, den Offenbacher Kickers und dem VfL Osnabrück gleich drei Traditionsvereine mehr oder weniger aussichtsreich gegen die drohende Pleite an: Im schlimmsten Falle greifen die klammen Klubs nun sogar entscheidend in die Aufstiegs- bzw. Abstiegskämpfe ein.

Großer Sport – und sehr viel Chaos
Vor allem in Münster werden derzeit besorgt die Entwicklungen am Tivoli beobachtet: Muss die Alemannia nämlich noch während des laufenden Spielbetriebs Insolvenz anmelden, würden alle bereits absolvierten Partien des Vereins aus der Wertung genommen. Da die Westfalen in den direkten Vergleichen volle sechs Punkte eingesammelt haben, dürfte für das einstige Gründungsmitglied der Bundesliga in diesem Falle der Kampf um den Aufstieg fast schon gelaufen sein – am anderen Ende der Tabelle würde die Annullierung der Aachener Spiele für Rostock und die Stuttgarter Kickers ähnlich bittere Folgen haben.

Noch bleibt jedoch sämtlichen Beteiligten die Hoffnung, dass die wesentlichen Entscheidungen schließlich doch allein auf dem Rasen getroffen werden – immerhin sind es die sportlichen Leistungen, die für die nach wie vor zu spürende Attraktivität der 3. Liga verantwortlich sind. In besonderer Weise haben sich in den vergangenen Monaten hier der Karlsruher SC und Arminia Bielefeld um die Spielkultur verdient gemacht, die somit schon Wochen vor dem finalen Schlusspfiff unmittelbar vor dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga stehen.

Zwei Aufsteiger scheinen bereits gefunden
Hatte beiden Teams der Absturz in die Drittklassigkeit zunächst schwer zu schaffen gemacht, ist nun bereits die unverhohlene Vorfreude über die bevorstehende Rückkehr auf die deutlich größere Fußball-Bühne zu verspüren: Selbst wenn sich der KSC auf direktem Meister-Kurs befindet, dürfte die diesbezügliche Euphorie auf der Alm sogar noch etwas größer sein – immerhin haben die Bielefelder eine deutlich längere Durststrecke hinter sich.

Noch werden allerdings von beiden Mannschaften weitere Punkte gebraucht, um die drei Verfolger aus Münster, Osnabrück und Heidenheim endgültig abzuschütteln– vorsichtshalber richtet sich das nachrückende Trio aber dennoch schon einmal auf einen harten Endkampf um den verbleibenden Relegationsplatz ein. Für den glücklichen Sieger beinhaltete dieser immerhin fast schon eine Aufstiegsgarantie: In den bisherigen Ausscheidungsspielen mit dem Drittletzten der Zweiten Bundesliga behielt schließlich stets das unterklassige Team die Oberhand.

In Osnabrück geht es um die Wurst
Fast schon verzweifelt wird dabei insbesondere von den Lila-Weißen um den vermeintlich rettenden Strohhalm gerungen; da der Schuldenstand bereits bedenklich an der 10-Millionen-Euro-Marke kratzt, kommt hier dem Aufstieg eine fast schon existentielle Bedeutung zu. Ein Leistungseinbruch in der Rückrunde hat ein solch glückliches Ende zuletzt jedoch immer unwahrscheinlicher werden lassen: Kommt es für den VfL Osnabrück so richtig bitter, schlägt stattdessen nun ausgerechnet der verhasste Lokalrivale aus Münster zu.

Schon allein diese Konkurrenz dürfte garantieren, dass es in den kommenden Wochen noch einmal richtig dramatisch wird: Unter anderem können sich deshalb auch die internationalen Buchmacher über einen stetig steigenden Zulauf von Anhängern der 3. Liga freuen. Dass mittlerweile sämtliche namhaften Wettanbieter diesbezüglich mit einem attraktiven Vollprogramm aufwarten können, ist ein wichtiger Indikator, dass diese Spielklasse – aller Unkenrufe zum Trotz – noch lange nicht am Ende ist.

Gegen ein Ende mit Schrecken muss sich derzeit allerdings noch die halbe Liga stemmen; in der engen unteren Tabellenhälfte mischen immerhin noch ganze neun Mannschaften im Existenzkampf mit. Neben dem wohl bereits unrettbar verlorenen Aachen, sieht es derzeit insbesondere für Babelsberg und Darmstadt zappenduster aus – stattdessen könnte es allerdings auch noch so prominente Vertreter wie Rot-Weiß Erfurt, Hansa Rostock oder die gleichfalls in Seenot befindlichen Offenbacher Kickers erwischen.

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