Holstein Kiel: Störche hoffen auf die Bullen

Veröffentlicht: 30.04.2024 08:26 Uhr | Autor: Henning Klefisch | Bild: | Quelle: www.kn-online.de

Bald ist es also soweit, denn die Spannung im Kampf um den Aufstieg in die Drittklassigkeit steigt bei den Vertretern der Regionalliga Nord unaufhörlich. So gibt es ein wahres Duell im Kampf um die Meisterschaft und den damit verbundenen Sprung in die dritthöchste deutsche Spielklasse. Spitzenreiter Hallescher FC empfängt im heimischen Stadion RB Leipzig, während Holstein am Samstag ab 13.30 Uhr ein Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg II bestreiten muss. Im Interview mit den Kieler Nachrichten ist Entspannung Trumpf bei KSV-Spielgestalter Rafael Kazior, der auf die Schützenhilfe von Red Bull Leipzig zählt.

Sehr ruhig ist der erfahrene Mittelfeldspieler vor den alles entscheidenden Spielen, denn er spielt auf die Karte Lockerheit, wenn er sagt: „Noch ist alles im grünen Bereich. Meine Familie und Freunde sind dagegen deutlich nervöser als ich. Ich versuche, mich davon nicht anstecken zu lassen.“
Geradezu legendär war Kaziors Spruch, als er seinem Team keinerlei Chancen mehr im Aufstiegsrennen zusprach und erklärte, dass Totgesagte länger leben! Auf die Frage, ob bei dieser mutigen Einschätzung eher der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen sein, antwortet er: „Teils, teils. Der Glaube an unsere Chance war aber schon noch da. Schließlich gab es in der Regionalliga immer wieder überraschende Ergebnisse. Das zeigt die Liga, dass Jeder gegen Jeden verlieren kann.“
Der Aufstieg würde für ihn ein Novum in seiner sportlichen Laufbahn bedeuten. Vor neun Jahren ist er nur denkbar knapp gescheitert. Er erinnert sich: „Denn 2003 hatten wir mit den St. Pauli-Amateuren mit 15 Punkten Vorsprung die Oberliga-Meisterschaft errungen. Doch den Aufstieg in die damals drittklassige Regionalliga hat uns unsere erste Mannschaft vermasselt. Die sind nämlich eine Woche nach unserem Titelgewinn aus der Zweiten Liga abgestiegen. Dadurch konnten wir nicht aufsteigen.“
Der große Konkurrent Hallescher FC hat eine ganze Zeit mächtig Selbstvertrauen durch tolle Spiele getankt. Nach dem völlig überraschenden 0:1 beim ZFC Meuselwitz am vergangenen Spieltag haben die Kieler allerdings wieder Auftrieb bekommen, denn nun darf wieder ein Stück weit realistischer gehofft werden. Kazior beschreibt seine Gefühle am vergangenen Samstag wie folgt: „Ich habe das Ergebnis nach unserem Sieg gegen Halberstadt gehört und mir die Szenen aus Meuselwitz danach im Fernsehen angesehen. Fakt ist, für Halle hat sich nicht viel geändert. Ein Sieg, dann sind sie oben. Fakt ist aber auch, sie müssen nun gewinnen, wenn wir in Wolfsburg einen Dreier landen.“
Das große Vertrauen setzt der Deutsch-Pole in die Moral von RB Leipzig. Immerhin hofft er, dass ein Derby Motivation genug sein sollte für das ambitioniert in die Saison gestartete Team aus Sachsens Metropole. Deshalb drückt er seine Hoffnung auf Schützenhilfe in Worte aus: „Wenn wir in ihrer Lage wären, würde unser Trainer sagen. Gewinnt – auch für unsere Fans. Ich glaube nicht, dass RB in einem Derby gegen Halle etwas herschenkt. Leipzig kann locker aufspielen. So wie wir im April, als uns niemand mehr auf der Rechnung hatte. Dann gab’s sieben Siege in Folge für uns.“
Er sieht Halles Torwart Darko Horvat, der am Tag der Entscheidung seinen 39. Geburtstag feiert, als fairen Kollegen. Auch deshalb wünscht er ihm alles Gute, wie er ehrlich zugibt: „Ich habe schon oft gegen ihn gespielt und ihn immer als fairen Sportsmann erlebt. Auch nach Niederlagen. Ich wünsche ihm neben Gesundheit und Glück, dass er so bleibt, wie er ist. Und weiter: „Ich meine das wirklich ernst. Ich wünsche ihm keine Fehler für Sonnabend. Ich wünsche niemandem etwas Böses, weil ich sehr abergläubisch bin. Wenn du einem Menschen etwas Schlimmes wünschst, kommt das bestimmt doppelt und dreifach zurück.“

Zur vollständigen Artikel Ansicht >

Artikel mit deinen Freunden teilen:

Startseite | Datenschutz | Impressum