Es geht um die Zukunft des VfL Osnabrück

Veröffentlicht: 30.04.2024 23:04 Uhr | Autor: Henning Klefisch | Bild: | Quelle: noz.de

Die Existenz des VfL Osnabrück steht nun zur Diskussion. Deshalb muss der Stadtrat nun in der Halle Gartlage entscheiden, wie die finanzielle Hilfe für den Verein aussehen soll. Auch wird die Frage entschieden, inwieweit die Insolvenz noch vermieden werden kann. Die Jahreshauptversammlung konnte dafür schon erste Indizien liefern.

Die Hoffnung des neu gewählten Osnabrücker Präsidenten Christian Kröger ist klar, denn er möchte unter allen Umständen die Kommunalpolitiker dazu bewegen, dass sie ihr Votum umsetzen können. Es geht um die Ausgliederung zur neuen Satzung und zur neuen Führungscrew. Dazu muss im Stadtrat eine Dreiviertelmehrheit herrschen, damit eine Beschlussvorlage durchgeführt wird. Erst am frühen Abend werden die Vertreter des VfL Osnabrück Bescheid wissen, ob die Rettung durchführbar erscheint oder ob eine Insolvenz unternommen werden muss. Bis dahin ist Geduld gefragt.

Zweifelsfrei besitzt der VfL für die Stadt Osnabrück und das gesamte Umland eine enorm wichtige Bedeutung. Neben der Bekanntheit, die durch den Verein auf die Stadt abgestrahlt wird, sind es auch die heimischen und auswärtigen Fußballfans, die häufig für einen Besuch oberhalb der 10.000 in der Osnatel-Arena sorgen und auch dementsprechend Geld in der Stadt lassen. Sportlich steht das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz als amtierender Herbstmeister der 3. Liga glänzend dar. Ein möglicher Aufstieg in die 2. Bundesliga ist längst keine Utopie.

Sportlich ist in den letzten Wochen und Monaten hervorragend gearbeitet worden. Nun wird es darum gehen, dass auch strukturell und finanziell Hilfe zugesagt wird und die anfallenden Aufgaben und Herausforderungen im Sinne des VfL ausgeführt werden. Nun stehen die anwesenden Ratsmitglieder vor der Entscheidung, ob die Kommune mit einer Darlehenssumme in Höhe von 3,6 Millionen Euro in eine vom Verein zu gründende Stadion-Betriebsgesellschaft einsteigen wird.

Wenn die Fußballabteilung in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert werden sollte, dann bleibt immer noch die Frage, ob der Rat diesem ganzen Konstrukt zustimmen wird. Die Umwandlung ist die zentrale, kommunale Bedingung. Bei genauerer Betrachtung der Beschlussvorlage wird schnell deutlich, dass das erhoffte Millionen-Darlehen nicht ganz so leicht zu bekommen sein wird. Von einem Selbstläufer ist diesbezüglich keinesfalls auszugehen, da zuvor noch harte Bedingungen erfüllt werden müssen. Der neue VfL-Boss und Wirtschaftsprofessor in Personalunion, Kröger weiß um die Sachlage und hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass nun aus dem Rathaus entscheidende Signale für ihn und sein Führungsteam mit den Vizepräsidenten Gert Lehker, Christoph Ehrenberg und Clemens Seelmeyer kommen.

Dazu erklärt Kröger gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Im Falle der Zustimmung aus dem Rat werden wir unverzüglich mit der Bestandsaufnahme beginnen und wie gefordert bis zum 28. Februar unser Sanierungskonzept vorlegen.“
Auch Osnabrücks Oberbürgermeister Boris Pistorius wies erst kürzlich darauf hin, dass es eine zweite Chance in diesem Rettungspaket nicht geben werde: „Für den VfL ist es wie ein Elfmeter in der Nachspielzeit.“ Er fügte hinzu: „Es geht um Steuergelder, und deshalb geht es nicht um Vertrauen, sondern um Sicherheit.“
Wer zahlt, will natürlich auch Mitbestimmung haben. Da ist die Stadt Osnabrück nicht anders, die Kontrollbefugnis im Aufsichtsrat heben möchte und ebenso eine Mitsprache bei der Verteilung unvorhergesehener Einnahmen. Auch würde die Stadt ausdrücklich zustimmen, dass in der Verwaltung des Vereins die Personalkosten sinken werden.

Zur vollständigen Artikel Ansicht >

Artikel mit deinen Freunden teilen:

Startseite | Datenschutz | Impressum