DSC Arminia Bielefeld - Die Geschichte des Traditionsvereines

Veröffentlicht: 04.05.2024 03:55 Uhr | Autor: Johann Sebastian Künzig | Bild: Arminia Bielefeld | Quelle: wikipedia.de

Die Historie des ostwestfälischen Vereins mit Portrait der "Alm"/Schüco-Arena




Namensgebung

Wie es Mitte der 20er Jahre zu dem ungewöhnlichen Namen „Alm“ kam, darüber wird heute höchstens noch spekuliert. Die am meisten genannte Version bezieht sich auf Heinrich Pehle, der im Anblick des Geländes „Hier sieht es ja aus wie auf der Alm.“ ausstieß. Eine andere Variante geht auf den späteren Vereinsführer Demberg zurück. „Lasst sie man kommen, auf unserer Alm werden wir sie schon knicken!“ sagte dieser. Humorvolle Zungen sagen, das Stadion heißt „Alm“, weil es der höchstgelegene Spielort in der Bundesliga ist. Man brauch für Auf- und Abstieg jeweils immer wieder ein Jahr.


Entwicklung zwischen 1926-1970

Seit Gründung nutzte der DSC mehrere verschieden Plätze in der Stadt. In den 20er Jahren wurde dann durch die Handballer der Kontakt zu einem Landwirt namens Lohmann hergestellt, von welchem dann ein bisher landwirtschaftlich genutztes Gelände für 100 Jahre zur Pacht erworben wurde. Allerdings war die Alm damals weniger ein Fußballstadion als man es glauben möchte. Es war mehr ein Acker als ein Rasen. Bei Regen sammelte sich das Wasser in kleinen Furchen und der Boden war sehr uneben. Es gab auch keine Umkleidekabinen. Während die Handballer eine nahe gelegene Gartenlaube als Umkleide nutzen durften, mussten die Fußballer in die 300 Meter entfernte Gaststätte Scholle zum Umziehen gehen.

Am 01. Mai 1926 wurde das erste Fußballspiel auf der Alm ausgetragen. Vor 2.000 Zuschauern gewann man gegen Victoria Hamburg mit 5:1.

Während des 2. Weltkrieges wurde die Alm von einer Bombe getroffen. Der Schaden hielt sich jedoch in Grenzen. Auch nach dem Aufstieg in die Oberliga 1949 war das Spielfeld keine einheitliche Rasenfläche und die Tornetze bestanden aus gespanntem Maschendraht. 1954 beschloss die Stadt Bielefeld dann, die „Alm“ zum „Zwischenstadion“ auszubauen.

Vom Bauern Lohmann wurde weiteres Land erworben. Es wurden ein Hartplatz („Hartalm“) und ein weiterer Trainingsplatz („Westplatz“) errichtet. Außerdem wurde am ganzen Stadion Rasen gesät. Es wurden auch die ersten Betonstufen gegossen.

Nachdem der DSC 1966/67 Herbstmeister der Regionalliga West wurde, kam das Gerücht auf, das im Falle eines Bundesligaaufstieges die Arminia ins Herforder Jahnstadion ausweichen müsste. Daraufhin entfachte ein Streit, welchem zu Folge die Südtribüne entstand, die 3.000 weitere Stehplätze bot.


Ausbau für die Bundesliga (1970-1996)

1970 stand eben dieser Bundesligaaufstieg an. Daraufhin wurde das Stadion komplett ausgebaut. Die Westseite bekam eine überdachte Sitzplatztribüne und die auf der Ostseite wurde eine provisorische Stehplatztribüne errichtet. Die Kapazität stieg auf 30.000 an. Es folgten 2 Flutlichtmasten die 1.500 Lux Leistung vorweisen konnten.

Am 4. Dezember 1970 fand vor 28.000 Zuschauern das erste Flutlichtspiel auf der Alm statt.

Hinter der Südtribüne gab es nun die „Almhalle“, welche die Spieler als Umkleideräume nutzen konnten. Durch einen Tunnel gelangten diese dann zum Spielfeld. Für diese Umbauten, welche innerhalb weniger Wochen geschehen sein mussten, zahlte der Verein 1,5 Millionen Mark.

Auch die Nordseite bekam nach dem zweiten Aufstieg 1978 eine Stahlrohrtribüne, so wurde die Kapazität noch weiter erhöht. Im November 1978 sollen angeblich 35.000 Zuschauer das Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern gesehen haben.

Mit der Zeit zerfiel die Alm Stück für Stück. Die als Provisorium gedachten Stahlrohrtribünen rosteten und auf der Südtribüne herrschte Einsturzgefahr. Nach Besichtigung eines Gutachters mussten alle Stahlrohrtribünen entfernt werden. Die Kapazität fiel auf 15.000, ehe die neue Osttribüne aus Betonfertigteilen entstand.


Neubau der Nord-, West- und Südtribüne (1996-1999)

Nachdem die Möglichkeit des Durchmarsches zurück in die Bundesliga bestand, wurde einmal mehr über den Aus-, Um- oder Neubau der Alm diskutiert. Das Stadion war in keinem bundesligatauglichen Zustand. Nachdem Pläne eines neuen Stadions im „Neuen Bahnhofsviertel“ oder „auf der grünen Wiese“ gemeinsam mit dem FC Gütersloh abgelehnt wurden, kam man zum Entschluss die Alm Stück für Stück aus zu bauen.

Zuerst streubten sich die Anwohner gegen einen Ausbau der Südtribüne. Nachdem ein Kompromiss gefunden wurde, wurden in die Süd-, die West- und die Nordtribüne für rund 15 Millionen Mark ausgebaut. Die Tribünen wurden ebenfalls in Fertigbauweise hergestellt und dann vor Ort zusammen gesetzt. Dies bedeutete ein Fassungsvermögen von 22.512 Plätzen.

Neben Logen unter dem Dach, Umkleidekabinen, sowie Presse- und VIP-Bereichen beinhaltete die Alm seit dieser Zeit zum ersten Mal eine elektronische Anzeigetafel. Die Rasenheizung, welche der DFB vorschreibt wurde 1999 ebenfalls nachinstalliert. Ein Jahr darauf wurde die Südtribüne wieder abgerissen und baugleich mit den anderen Tribünen wieder aufgebaut. Auf dem Dach wurde ebenfalls eine Solaranlage errichtet. Nun konnten 26.600 Zuschauer die Spiele der Arminen im eigenen Stadion verfolgen.

Im Sommer 2000 entstand die neue Geschäftsstelle des Vereines zwischen Süd- und Osttribüne.


Neubau der Osttribüne (2006-2008)

Die letzte Ausbaustufe wurde nach dem Abstieg 2003 vorerst nicht weiter verfolgt. Jedoch wurde diese dann 2006 in Angriff genommen. Die Südtribüne wurde in eine Stehplatztribüne verwandelt und auf der Ostseite entstand eine neue Haupttribüne. Der endgültige Ausbau begann dann erst im Juni 2007. Die Osttribüne wurde allerdings zum finanziellen Debakel für die Arminia. Statt 11 Millionen kostete der Bau satte 19 Millionen Euro.


Die neuartige Solardachkonstruktion der Haupttribüne

Ein Merkmal der neuartigen Tribüne ist die Glasdachkonstruktion. In dieser Konstruktion sind Solarzellen integriert.

Als Einweihung des Stadions galt ein Konzert von Herbert Grönemeyer am 01. Juni 2008.

Bereits vor Beginn des Ausbaus wurden neue Plätz für Rollstuhlfahrer geschaffen. Deren Kapazität stieg von 30 auf 41. Hinzu kommt die gleich Anzahl an Plätzen für Begleitpersonen.

Die Finanzierung des Ausbaus wurde durch Fananleihen (Aktion „Bau auf Blau) und durch ein besonderes Konzept, dies einer Kombination von Zuschauertribünen mit Bürokomplex, ermöglicht.

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