Bielefelds Ortega der Matchwinner

Veröffentlicht: 17.05.2024 05:46 Uhr | Autor: Henning Klefisch | Bild: | Quelle: www.kicker.de

Wer Fan von Arminia Bielefeld ist, der erlebt eine Gefühlsachterbahnfahrt nach der anderen. Das war historisch schon immer so und erlebt in diesen Tagen wieder neuen Auftrieb. Auch diese Saison gehört zu den Wechselvollen. Nach miserablem Saisonstart hat sich die Arminia wieder gefangen, bis das unerklärliche 1:4 in Aalen folgte. Am vergangenen Spieltag war laut Serie wieder der Erfolg angesagt, der durch einen 3:2 Sieg gegen Darmstadt 98 erreicht wurde.

Bei diesem wichtigen Erfolg, der die Bielefelder vom 17. auf den 13. Tabellenplatz spülte, war DSC-Torwart Stefan Ortega der große Matchwinner. Der Sieg über Tabellennachbar Darmstadt war äußerst glücklich. Mit spektakulären Paraden sicherte das 19-jährige Eigengewächs den wichtigen Heimerfolg. Eine Woche zuvor mutierte Ortega mit einem bösen Fehlpass zum Pechvogel bei der 1:4 Pleite beim VfR Aalen.
Die Effizienz der Bielefelder Stürmer war extrem hoch. Fabian Klos, der zweimal traf, sowie Johannes Rahn schossen einen scheinbar sicheren 3:0 Vorsprung heraus, der durch zwei späte Darmstädter Tore in den letzten zehn Minuten aber noch einmal bedenklich in Gefahr geriet.

Trotz des vielumjubelten Sieges, der auch einem unermüdlichen Kampfgeistes und einer großen mannschaftlichen Geschlossenheit zu verdanken war, gab es große spielerische Defizite. So war die erste Halbzeit im taktisch-spielerischen Bereich eine Zumutung, was auch Abwehrchef Thomas Hübener unterstreichen konnte: „Die erste Hälfte war grottenschlecht, vielleicht die schlechteste der ganzen Saison.“ Zugleich betonte Torhüter Ortega aber auch den erfolgreichen Weckruf durch Trainer Krämer: „Es gab eine deutliche Halbzeitansprache, danach haben wir unser wahres Gesicht gezeigt.“
Neben den richtigen Worten erwies sich auch die Einwechslung vom zweiten Sechser Tom Schütz als Erfolgsgarant, der für mehr Stabilität und Sicherheit im Spiel der Ostwestfalen sorgte.

Die Cleverness hat den Arminen aber gänzlich gefehlt. Anders ist es nicht zu erklären, dass trotz einer scheinbar beruhigenden 3:0 Führung bis in die Nachspielzeit hinein gezittert werden musste. Vor dem Spiel ereignete sich fast schon Historisches: DSC-Trainer Stefan Krämer hat zum ersten Mal sein weißes „Glücksshirt“ verbannt. Den Witterungsbedingungen entsprechend coachte der eloquente Rheinländer in Trainingsjacke am Spielfeldrand. Mächtig sauer zeigte er sich während des Spiels. Nach dem Spiel kam seine rheinische Frohnatur zum Vorschein und er scherzte: „Das hat Nerven gekostet. Ich würde gerne 50 Jahre alt werden, doch wenn sich solche Spiele häufen, wird das eng. Aber man muss den Zuschauern auch etwas bieten,“ so der 44-Jährige. Immerhin sieht er noch eine Menge in der täglichen Trainingsarbeit zu tun: „Es bleibt noch viel Arbeit, die Winterpause hat uns nicht gut getan,“ erklärte Krämer.

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